Kunststücke der Lipizzaner filmte Michael Schlamberger in der "Terra Mater"-Doku für Servus TV.

Foto: Hofreitschule

Rund 300.000 Besucher zieht die Spanische Hofreitschule jährlich an, 20 Prozent Österreicher sind darunter. Als echter Wiener meidet man die Pferdeschau, das überlässt man lieber Touristen.

"Verstaubte Klischees", fürchtete auch Naturfilmer Michael Schlamberger. Deshalb wollte er die sattsam bekannten Bilder vom Lipizzaner in Pose partout nicht an den Beginn der bildstarken Doku "Lipizzaner - Könige und Kriege" (20.15, Servus TV) stellen. Blankes Entsetzen im Gesicht von potenziellen US-Käufern ließ die Terra Mater-Produzenten allerdings schnell umschwenken. Und so gibt es zwei Fassungen: die österreichische, in der marokkanische Reiter den Film eröffnen und auf die Wurzeln des Pferdes verweisen, und eine außenwirksame mit Pferdeschau aus Wien.

"Wie macht man einen Film über Mozartkugeln?", fragte sich Walter Köhler, als das Thema erstmals an ihn herangetragen wurde, damals noch beim ORF-Universum. 15 Jahre später stellt Köhler den Film mit Terra Mater vor.

Und noch mehr: Ab 17. April stehen fünf Teile "Wunder des Lebens" auf dem Programm. Am 22. Mai warten Erkenntnisse zu Stonehenge, am 29. Mai Dingos. Ein Zweiteiler über Löwen und ein Dreiteiler über nächtliches Tierleben in Lateinamerika folgen ab Juni. Nicht aufgeben mag Köhler Fictionpläne trotz Flops mit Harodim an den Kinokassen. "Bei der Vermarktung sind wir sicher noch am Lernen", sagt Köhler. Fürs nächste Mal schwebt ihm ein Hybrid zwischen Naturfilm und Fiction vor: ein Mann, der mit Adlern lebt. (Doris Priesching, DER STANDARD, 10.4.2013)