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Ende Mai dürfte Microsoft Klarheit in das Xbox-Gerüchtechaos bringen.

Foto: Matt Sayles/AP/dapd

Microsoft hat es mit der nächsten Xbox (Codename "Durango") auf das TV-Geschäft abgesehen. Wie die Brachenseite "The Verge" aus Unternehmenskreisen erfahren haben will, soll die Konsole ähnlich wie Google TV als Set-top-Box fungieren und die TV-Angebote mit den Xbox-Online-Diensten verschmelzen. Dies erkläre auch die Gerüchte wonach die neue Xbox angeblich eine Internet-Verbindung zum Betrieb voraussetzt. Dem Bericht zufolge müsse die Konsole zumindest zur Nutzung der Entertainment-Angebote für das Streaming von Inhalten und den Zugriff auf TV-Programme immer online sein.  

TV-Integration

Um diese TV-Integration zu ermöglichen, werde das Signal der Kabel-TV-Box über HDMI durch die Xbox geschliffen. Microsofts Konsole bette schließlich das TV-Programm in das Interface als Teil des gesamten Angebots von Spielen bis Musik ein. Um eine möglichst breite Kompatibilität zu garantieren, habe Microsoft Partnerschaften mit Content-Anbietern geschnürt. Die Unterstützung weiterer Kabel-TV-Angebote soll sukzessive erfolgen. Einer Meldung von Kotaku nach wolle Microsoft mit der Verschweißung von Internet und TV-Funktionen beispielsweise die Empfehlung und die Aufnahme von Inhalten ermöglichen. Auch gibt es Hinweise auf die Nutzung einer serverseitigen Cloud-Infrastruktur. Um diese Features nutzen zu können, benötige es eine konstante Internetverbindung. 

Kinect zur Nutzererfassung

Eine wichtige Rolle bei de TV-Funktionen übernehme die neue Version der Sensorsteuerung Kinect. Der Sensor könne mehrere Personen gleichzeitig identifizieren und erlaube auch, die Bewegung der Augen zu erfassen. Dadurch sei es etwa möglich, die Inhalte automatisch zu pausieren, sobald man sich vom Fernseher abwendet. Diese Funktionen sollen systemübergreifend und auch für die TV-Dienste genutzt werden.

Einige weitere wesentliche Informationen will VGLeaks aus Microsoft-Strategieplänen erfahren haben. So werde die neue Xbox von Haus aus keine alten Xbox 360-Games unterstützen. Allerdings, so VGLeaks, werde entgegen vorangegangener Berichte keine Internetverbindung zum Abspielen lokaler Inhalte benötigt. Auch würden Gebrauchtspiele nicht blockiert.

Eine zweite Box

Wie berichtet, gab Microsoft kürzlich erst den Verkauf seiner TV-Sparte Mediaroom an Ericsson bekannt. Teil dieser Strategie sei es, künftig neben der neuen Xbox auch eine günstigere "Xbox TV"-Set-top-Box anbieten zu können. Dieses Gerät sei auf Unterhaltungs- und TV-Angebote zugeschnitten und solle voraussichtlich erst Anfang 2014 erscheinen. Diese günstigere "Xbox TV" (auch als "Xbox Mini" gehandelt) werde ohne optischem Laufwerk die Funktionen der Xbox 360 integrieren und alte (Download-)Spiele unterstützen. Es gäbe weiters die Möglichkeit, Xbox TV und die neue Xbox ("Durango") miteinander zu koppeln, um so eine komplette Abwärtskompatibilität zu Xbox 360-Spielen zu gewährleisten.

Die Vorstellung der neuen Xbox ist Berichten nach unterdessen für Ende Mai geplant. Offiziell wollte Microsoft die Berichte zu seiner Konsole bislang weder bestätigten noch dementieren.

Unterschiedliche Strategien

Sollten sich diese Berichte bewahrheiten, dürften Microsoft und Sony mit ihrer neuen Konsolengeneration sehr unterschiedliche Strategien verfolgen. Während sich Microsoft offenbar voll auf Multimedia-Angebote fokussiert, konzentriert sich Sonys PlayStation 4 den bisherigen Informationen nach klar auf Videospiele. Beide Systeme sollen noch dieses Jahr auf den Markt kommen. (zw, derStandard.at, 11.4.2013)