Berlin - Aus dem Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) will die deutsche Industrie bald Matratzen oder Kühlschrankteile produzieren. Insgesamt könnten schätzungsweise bis zu zehn Prozent der CO2-Emissionen in Kunststoffe wie Polyurethan umgewandelt werden, sagte die deutsche Forschungsministerin Johanna Wanka in Berlin.
Auch wenn man "damit nicht das Klima rette", so Wanka, könne theoretisch sämtliches Erdöl, das die chemische Industrie für die Kunststoffproduktion nutze, durch CO2 ersetzt werden. Einen Zeitplan dafür gebe es noch nicht.
Weniger Energieaufwand zur Umwandlung nötig
CO2 ist chemisch gesehen sehr träge, und es kostet viel Energie, es in Kunststoffe umzuwandeln. Mithilfe eines erst kürzlich entwickelten Reaktionsbeschleunigers will beispielsweise das Unternehmen Bayer diesen Energieaufwand bei der Herstellung von Polyurethanen senken, die Grundlage von Schaumstoffmatratzen sind.
Ab 2015 sollen erste Produkte zunächst im kleineren Maßstab hergestellt werden, sagte Frank Grunert, der bei Bayer für Polyurethane zuständig ist. Es müsse sich natürlich auch wirtschaftlich rechnen. (APA/red, 11.4.2013)