Auf die süße Zukunft müssen die Hartberger noch warten.

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Hartberg/Wien - Ende 2010 wurde in Hartberg das Triumph-Werk geschlossen, 291 Beschäftigte, durchwegs Frauen, wurden arbeitslos. Große Hoffnungen setzte man damals in einen burgenländischen Konditor, der auf dem Areal statt Dessous Schaumrollen produzieren wollte. Mehr als zwei Jahre später ist von der geplanten "gläsernen Süßwarenfabrik" noch nichts zu sehen. Dennoch sei das Projekt nicht gestorben, wird versichert.

Über 100 der Beschäftigten würden in der neuen Produktionsanlage des Konditors Helmut Ulreich unterkommen, die Aufnahme des Vollbetriebs sei für das Frühjahr 2012 geplant, hieß es damals untermittelbar vor der Landtagswahl, als sich ÖVP-Spitzen von Land und Stadt für die Nachfolge-Projekt stark machten. Doch bald kam es zu Verzögerungen.

Verspätete Übergabe

Zunächst ging es um die verspätete Übergabe des Betriebsgebäudes, dann stellte sich heraus, dass eine neue Halle gebaut werden muss und auch die Investitionen in den Maschinenpark höher sind als geplant. Wie der Hartberger Bürgermeister Karl Pack (ÖVP) am Freitag einen Bericht des ORF Steiermark bestätigte, sei der Einreichplan "bis auf ein, zwei Striche" fertig: "Von uns aus könnte in einem Monat mit dem Umbau begonnen werden." Man habe - wie auch das Land - Unterstützung zugesagt, konkret etwa durch Rückvergütung der Kommunalsteuer. Die Realisierung liege nun beim Investor.

Offenbar hängt die Umsetzung der "Schaukonditorei" aber an der Finanzierung, auch der Generalunternehmer sei abgesprungen, hieß es. Ulreich selbst war am Freitag nicht erreichbar. Bürgermeister Pack zeigte sich dennoch optimistisch, dass in Hartberg in absehbarer zeit Schaumrollen, Cremeschnitten & Co. produziert werden. In wie ferne dann noch ehemalige Triumph-Mitarbeiter davon profitieren, bleibt offen.

Wie es seitens des AMS hieß, hätten gut zwei Drittel der ehemaligen Triumph-Beschäftigten in anderen Bereichen Jobs gefunden, niemand jedoch dauerhaft im besagten Konditoreibetrieb.

Erst am Donnerstag wurde bekannt, dass Triumph die Werke in Oberpullendorf (Burgenland) und Aspang (Niederösterreich) ebenfalls schließt und auch in der Fabrik in Oberwart (Burgenland) sowie in der Österreich-Zentrale in Wiener Neustadt produktionsnahe Arbeitsplätze abgebaut werden. In Summe müssen rund 350 Beschäftigte gehen. An einem Sozialplan wird gearbeitet. (APA, 12.4.2013)