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Dämmung der Außenwände, Fenstertausch, Umstellung des Heizsystems: Seit Jänner läuft wieder die Sanierungsscheck-Aktion des Bundes. Ansprechpartner für Private sind die Bausparkassen.

Bei der heurigen "Sanierungsscheck"-Förderaktion des Bundes zur thermischen Sanierung von Altbauten gibt es einen Bonus für Frühbucher, weil der 100-Millionen-Euro-Topf im Vorjahr nicht voll ausgeschöpft wurde (derStandard.at berichtete). Wie sich nun zeigt, dürfte die Aktion deshalb heuer besser angenommen werden als in den beiden Jahren zuvor.

Fast 30 Prozent schon ausgeschöpft

"Mit Stand 15. April sind bereits 29,7 Prozent des Förderbudgets ausgeschöpft", berichtet Josef Muchitsch, Bundesobmann der Gewerkschaft Bau-Holz und einer der Initiatoren der "Initiative Umwelt+Bauen" – und dies trotz des bis vor kurzem wenig baufreundlichen Wetters. Weil sich dieses nun gebessert hat, rechnet Muchitsch für die nächste Zeit mit einer wöchentlichen Zunahme der Förderanträge von durchschnittlich fünf Prozent. "Somit dürften durch den erstmaligen Frühförderbonus bis 30. Juni mehr als zwei Drittel des Budgets bis zur Halbzeit abgeholt werden. Der Frühförderbonus greift also", resümiert Muchitsch.

Bonus von 2.000 Euro

23 der 100 Millionen Euro wurden im Vorjahr nicht in Anspruch genommen, das Geld wurde ins neue Jahr "mitgenommen" und in einen Bonus für frühe Förderwerber verwandelt. Diese können nun um 2.000 Euro mehr Förderung bekommen, insgesamt bis zu 9.300 Euro pro Förderfall, wenn zusätzlich zu einer "umfassenden Sanierung" (Basis-Förderung von 5.000 Euro plus 2.000 Euro Bonus) auch das Heizsystem (2.000 Euro) umgestellt wird. Mit 300 Euro wird außerdem die Erstellung eines Energieausweises erstmals pauschal gefördert.

Wer den Bonus erhalten will, muss den Antrag dafür noch in der ersten Jahreshälfte (bis 30. Juni) stellen. Die Baumaßnahmen müssen dann bis 31. März 2014 abgeschlossen sein.

"Senioren-Scheck" kommt

Unterdessen kursieren bereits Ideen, wie man die Förderaktion im nächsten Jahr gestalten soll. In Diskussion bzw. im Wirtschaftsministerium bereits in Vorbereitung ist eine Maßnahme, die einen weiteren Anreiz für ältere Hausbesitzer darstellen soll, ihr Eigenheim zu sanieren - eine Zielgruppe, die oft befürchtet, dass sich ihre Ausgaben für sie selbst nicht mehr rentieren könnten. Als "Zuckerl" könnte es im nächsten Jahr einen eigenen "Senioren-Scheck" für einen barrierefreien Umbau geben. Im Wirtschaftsministerium denkt man an einen Extra-Fördertopf mit 15 bis 20 Millionen Euro, einzelne Fälle könnten daraus mit bis zu 3.000 Euro gefördert werden.

Was mehrgeschoßige Wohnbauten betrifft, weist der Wiener Sanierungs-Experte Winfried Schuh (hausverstand.com) darauf hin, dass die staatliche Aktion noch mit der Wiener Thewosan-Förderung kombiniert werden könne. "Derart hohe Zuschüsse für thermisch-energetische Verbesserungen wurden schon lange nicht mehr angeboten", so Schuh, der am heutigen Mittwoch einen Info- und Diskussions-Abend zum Sanierungsscheck für Hausverwalter veranstaltet. Er sieht darin "eine große Chance besonders für Wiener Wohnungseigentümer-Gemeinschaften". (map, derStandard.at, 17.4.2013)