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Im März 2012 wurde Bushido mit dem Echo-Award ausgezeichnet (Bild). Im November 2011 hatte er den Integrations-Bambi gewonnen.

Foto: REUTERS/Fabrizio Bensch

Berlin - Bei der angeblichen Nähe Bushidos zur Mafia geht es weniger um eine Imagepolitur für den "Frank Sinatra in Jogginghosen", wie sich der deutsche Rapper selbstironisch bezeichnet - es geht vor allem um viel Geld, Immobilien und teure Autos. Laut "Stern" soll der 34-Jährige Ende 2010 eine notariell beglaubigte Vollmacht über sein gesamtes Vermögen an Arafat Abou-Chaker ausgestellt haben.

Der ist jedoch nicht nur Bushidos Trauzeuge und Geschäftspartner, sondern vor allem führendes Mitglied der gleichnamigen Großfamilie, die wegen Körperverletzung, Prostitution und Drogenhandel mehrfach aufgefallen ist. "Mafiöse Strukturen" sind laut einem Berliner Oberstaatsanwalt "eindeutig vorhanden".

Ermittlungen wegen "Pokerraub"

Gegen einige der neun Abou-Chaker-Brüder laufen derzeit Ermittlungen. So sollen sie etwa in den spektakulären "Pokerraub" im Frühjahr 2010 verwickelt gewesen sein, bei dem mehrere Männer ein Hotel in Berlin stürmten und 242.000 Euro erbeuteten.

Bushido selbst äußerte sich am Donnerstag nicht zu den Vorwürfen, frotzelte aber per Twitter, er könne dem Stern "ein paar Hitler-Tagebücher anbieten". Einige deutsche Politiker, darunter Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU), fordern eine Rücknahme des Bambi-Integrationspreises für Bushido. Schon bei der Verleihung 2011 gab es Proteste wegen der schwulen- und frauenfeindlichen Texte des Rappers. (juh, DER STANDARD, 19.4.2013)