Wien - Der Dreier-Vorschlag für die Neuwahl des Präsidenten des Wissenschaftsfonds FWF steht fest: Der FWF-Aufsichtsrat schlägt nach einem Hearing Pascale Ehrenfreund, Brigitte Mazohl und Georg Winckler für die Nachfolge des scheidenden FWF-Chefs Christoph Kratky vor, teilte der primär Grundlagenforschung fördernde Fonds am Donnerstag mit. Am 6. Juni wird die aus Vertretern der Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammengesetzte Delegiertenversammlung den neuen Präsidenten aus dem Dreiervorschlag sowie die Vizepräsidenten wählen.

Pascale Ehrenfreund ist gegenwärtig Professorin für Space Policy and International Affairs an der George Washington University (USA), Brigitte Mazohl ist Professorin für Österreichische Geschichte an der Universität Innsbruck und Georg Winckler ist ehemaliger Rektor der Universität Wien. Das amtierende Präsidium wird seine Amtsgeschäfte voraussichtlich Mitte September 2013 an seine Nachfolger übergeben.

Astrophysikerin, Historikerin und Wirtschaftswissenschafter

Ehrenfreund (geboren 1960) hat an der Uni Wien Astronomie und Biologie studiert und wurde 1990 in Astrophysik promoviert. Nach verschiedenen Stationen war sie u.a. Professorin für Astrobiologie an den Universitäten Amsterdam und Leiden und ist seit 2008 nicht nur leitende Wissenschafterin am NASA-Astrobiologieinstitut, sondern auch Professorin für Space Policy and International Affairs an der George Washington University. Wissenschaftlich hat sie sich u.a. mit der Identifikation organischer Moleküle im Weltraum und speziell der Suche nach Leben am Mars beschäftigt.

Mazohl, geboren am 2. Juli 1947 in Bozen, hat Geschichte und Publizistik an der Uni Salzburg und Rechtswissenschaften an der Uni Wien studiert und wurde dort 1971 promoviert. Nach verschiedenen Assistentenstellen und Gastprofessuren wurde sie 1993 Professorin für Österreichische Geschichte an der Uni Innsbruck. Dort war sie u.a. von 2005 bis 2013 Leiterin des Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie und kennt auch den FWF aus ihrer Tätigkeit als Referentin im Kuratorium (2003-2008). Wissenschaftlich hat sie sich in jüngster Zeit u.a. mit der Thun-Hohenstein'schen Bildungsreform in Österreich 1849-1860 und Zeitungen als Medien politischer Kommunikation am Beispiel des Wiener Kongresses und der politischen Presse auseinandergesetzt.

Der Wirtschaftswissenschafter Winckler, geboren am 27.9.1943 in Ostrau (Tschechien), studierte an der Princeton University (USA) und der Universität Wien. Seine berufliche Laufbahn begann 1967 am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo), von 1978 bis 2011 war er Professor für Volkswirtschaftstheorie und -politik an der Uni Wien. Seine fachlichen Schwerpunkte sind die monetäre Ökonomie, die europäische Währungsintegration sowie Makroökonomie. Von 1999 bis 2011 war Winckler Rektor der Uni Wien, von 2000 bis 2005 zudem Vorsitzender der Österreichischen Rektorenkonferenz und von 2005 bis 2009 Präsident des Dachverbands der europäischen Universitäten (European University Association, EUA). Er ist derzeit Vorsitzender bzw. Mitglied mehrerer Aufsichtsräte. (APA, 18.04.2013)