Das Pflaster von morgen ist elektronisch, elastisch und intelligent.

Foto: MC10

Schon jetzt helfen Smartphones bei der medizinischen Betreuung von Patienten. Atem-, Blutdruck- und Blutzucker-Messgeräte kommunizieren zum Beispiel mit den Mobiltelefonen, die so gesammelten und an den Arzt geschickten Daten unterstützen Diagnose und Behandlung von Patienten. Das alles wird in Zukunft noch einfacher werden und uns sogar vor einem Sonnenbrand bewahren können.

Epidermal Electronics

Eine große Rolle dabei könnten elektronische Sensoren spielen, die ohne externe Messgeräte ständig Vitalwerte messen und weiterleiten. Nachdem Forscher vor zwei Jahren Prototypen sogenannter "epidermal electronics" entwickelt haben, die sich wie entfernbare Tattoos direkt auf die Körperhaut aufbringen lassen, will das US-Start-up MC10 damit 2014 in die Massenproduktion gehen. Bis zu zwei Wochen soll die flexible Elektronik, die mit einem Sprühpflaster fixiert wird, auf der Haut haften bleiben, ihr Träger wie gewohnt duschen oder schwimmen gehen können.

Firmenchef David Icke sieht für die intelligenten Gesundheitsmonitore Einsatzmöglichkeiten nicht nur bei der ärztlichen Betreuung von Kranken, sondern auch im Heim- und Sportbereich. Eltern könnten damit etwa die Körpertemperatur ihres kranken Kindes in Echtzeit überwachen. Sportler könnten den Feuchtigkeitsstatus ihrer Haut erfassen, um Dehydrierung des Körpers vorzubeugen oder die körperliche Belastung zu checken.

UV-Messer zeigt an, wenn der Sonnenschutz verbraucht ist

Auf eine andere Einsatzmöglichkeit hat Icke das Interesse der Kosmetikindustrie gebracht. Die briefmarkengroßen elektronischen Sticker könnten die UV-Strahlung auf der Haut messen, das Smartphone schlägt Alarm sobald ein bestimmter Wert überschritten wird und es Zeit für eine Auffrischung des Sonnenschutzes ist.

Tragbare Elektronik, die sich um unser Wohlbefinden kümmern soll, gilt in vielerlei Hinsicht als zukunftsträchtig. In Form von Smartwatches ist die Technik gerade dabei, an unserem Handgelenk Fuß zu fassen. Apple, Google, Microsoft und Samsung basteln Berichten zufolge bereits daran. Die Geräte werden nicht nur als alternative Musicplayer oder Anzeiger von SMS, Mails oder Wetterbericht eingesetzt werden, sondern auch zum Messen von Körperdaten. (kat, DER STANDARD, 20.04.2013)