Darmstadt - Die Gefahren von Weltraummüll diskutieren derzeit 300 Experten bei einer internationalen Konferenz im Kontrollzentrum der europäischen Weltraumorganisation ESA in Darmstadt. Überlegt wird zudem, wie bereits ausgediente Himmelskörper eingefangen werden könnten. Diese würden in eine Art Friedhofsbahn gebracht, damit sie für Satelliten nicht mehr gefährlich sind.

Der Schrott in Umlaufbahnen um die Erde ist seit Beginn des Raumfahrtzeitalters kontinuierlich angewachsen. Er stammt von den inzwischen über 4.900 Raketenstarts, zum Großteil aber von orbitalen Explosionen und Kollisionen. Die Trümmerteile sind aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit - oft mehrere 10.000 Kilometer in der Stunde - nicht nur eine Gefahr für die bemannte Raumfahrt, sondern auch für Satelliten. "Ganz wichtig ist, dass erst einmal kein zusätzlicher Weltraummüll entsteht", sagte Manuel Metz vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) vor Beginn des Treffens.

Wichtige Themen

Bis zum Donnerstag werden in Darmstadt alle wichtigen Themen in Verbindung mit Weltraumtrümmern behandelt, darunter Radar-, optische und In-situ-Messungen, die Weltraumüberwachung und die Katalogführung, die Modellierung des Trümmer- und Meteoroiden-Umfelds, die Bewertung der Risiken im Orbit und beim Wiedereintritt, die Vorhersage und Bestimmung der Umlaufbahn, die Eindämmung von Raumfahrtschrott und Beseitigungsmaßnahmen, Hochgeschwindigkeitseinschläge und Schutzschilde sowie Normungs-, politische und rechtliche Aspekte. (APA/red, derStandard.at, 22.4.2013)