"Don't fuck with music" wendet sich gegen günstigere Abmahnverfahren.

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Einem Brief an Bundestagsabgeordnete wurde ein Fake-iPod beigelegt.

netzpolitik.org

Weil der deutsche Bundestag darüber berät, den Streitwert bei Abmahnungen wegen einfacher Urheberrechtsverletzungen auf 1.000 Euro festzuschreiben, ziehen deutsche Musiker unter dem Slogan "Don't fuck with music" morgen in Berlin auf die Straße. Auch die Anwaltskosten könnten auf einen Betrag von 155,30 Euro pauschaliert werden.

Initiative gegen Streitwertsenkung

Die Initiative sieht darin, so heise, eine Entwertung des Urheberrechts. Der Sprecher der Initiative, Dirk Wilberg, pocht auf ein "starkes Urheberrecht und seine verlässliche Durchsetzung". Eine Minderung von Streitwert und Anwaltskosten würde es schwieriger machen, sich gegen Verstöße zu verteidigen.

Mitglieder sind unter anderem Anette Herrmann und Tobias Siebert. Sven Regener Sänger der bekannten Band "Element of Crime", sympathisiert mit der Bewegung.

Kritik an Filehoster

"Don't fuck with music" ruft die Politiker auf, stärker gegen Filehoster und Filesharer vorzugehen. Insbesondere die Speicherplatzanbieter ist ihnen ein Dorn im Auge. "Wer vom Musikkopieren finanziell profitiere, müsse die Musiker und ihre Partner am Gewinn beteiligen", so das Manifest.

Man sieht sich auch als eine Art Tabubrecher. "Bisher scheuen die Künstler davon zurück, öffentlich für ihre Rechte einzutreten, aus Angst, sie könnten dann als uncool gelten. Das ist aber der falsche Weg, denn die illegale Verbreitung von Musik schadet der Musik und den Musikern. Dagegen müssen wir uns wehren", so Wilberg.

Brief mit beigelegtem iPod-Fake

Im Vorfeld der morgigen Proteste hat "Don't fuck with music" einen Brief an alle Bundestagsabgeordneten verschickt. Neben dem Text zur politischen Position der Initiative lag diesem, wie Netzpolitik.org berichtet, auch ein iPod-Klon bei. (red, derStandard.at, 23.04.2013)