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Demonsternten rücken einer Büste des PRI-Gründers Plutarco Elías Calles zu Leibe

Foto: EPA/Lenin Ocapmo Torres

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Aktivisten mischen mit.

Foto: EPA/Lenin Ocapmo Torres

Mexiko-Stadt - Aus Protest gegen eine Bildungsreform haben am Mittwoch im westmexikanischen Bundesstaat Guerrero Lehrer die Büros aller großen Parteien angegriffen. In der Stadt Chilpancingo attackierten sie zunächst die regionalen Zentralen der Opposition. Im Fernsehen war zu sehen, wie vermummte Demonstranten die Fenster der Büros der konservativen Partei PAN, der linken Partei PRD und der Mitte-Links-Partei "Movimiento Ciudadano" ("Bürgerbewegung")  einschlugen und die Wände besprühten.

Polizei machtlos

Später stürmten sie auch die örtliche Zentrale der Regierungspartei PRI von Präsident Enrique Peña Nieto und steckten Möbel in Brand. Beamte der Bereitschaftspolizei umstellten das örtliche Parlamentsgebäude, gingen allerdings nicht gegen die Randalierer vor. Mario Moreno, der Bürgermeister der zweitgrößten Stadt des Bundeslandes Guerrero, erklärte, dass die örtliche Polizei nicht über genügend Ressourcen verfügt, uim gegen die Protestierenden vorzugehen, und rief die Bundesbehörden zu Hilfe.

Posten dürfen nicht mehr verkauft werden

Am Tag zuvor hatte der Kongress des Bundesstaats ein umstrittene Bildungsgesetz verabschiedet, die nun noch von den Landesparlamenten abgesegnet werden muss. Peña Nietos Bildungsreform sieht unter anderem eine regelmäßige Überprüfung der Leistung der Lehrer vor. Zudem sollen die Posten künftig nicht mehr an Angehörige weitergegeben oder verkauft werden dürfen.

Die Lehrer in der Region protestieren seit Wochen gegen die Gesetzesänderung. Zuletzt blockierten sie mehrfach eine Autobahn zwischen Mexiko-Stadt und Acapulco an der Pazifikküste und lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei. Zeitweise hatten sich bewaffnete Bürgerwehren dem Protest der Lehrer angeschlossen. Das Landespalament Guerreros hält angesichts der Proteste seine Sitzungen seit dieser Woche in Acapulco ab.

Auch Universität besetzt

Ebenfalls am Mittwoch stürmten vermummte Studenten die Universität UAM in der Hauptstadt und erklärten sich solidarisch mit ihren Kommilitonen der Hochschule UNAM, die dort seit Samstag den Verwaltungstrakt besetzt halten. Sie fordern unter anderem die Wiederaufnahme von Studenten, die wegen anderer Ausschreitungen exmatrikuliert worden waren. (red/APA, 25.4.2013)