Foto: Sumit Dagar

Eine 2011 vom Inder Sumit Dagar auf einem TED-Talk erstmals vorgestellte Idee, ist dabei Wirklichkeit zu werden. Ein Braille-Smartphone soll moderne Kommunikationstechnologie und viele ihrer Vorteile auch stark sehbehinderten und blinden Menschen zugänglich machen.

Teilfianziert ist das Projekt über Geld, das Dagar bei den Rolex Awards für sein Konzept gewonnen hat. Für die Umsetzung arbeitet er mit dem Institute of Technology in Delhi sowie dem Prasad Eye Institute in Hyderabad zusammen.

Winzige Pins formen Display

Das Braille-Phone verfügt über eine eigene Art von Display. Anstelle von Pixeln besteht es aus winzigen Pins, die sich auf und ab bewegen können und somit ein haptisch erfahrbare Darstellung erzeugen. Dabei kommt eine Shape-Memory-Legierung zum Einsatz. Sie sorgt dafür, dass die Oberfläche sich nach der Nutzung wieder in den Ausgangszustand zurückversetzt.

Das Ergebnis soll "eine ganz eigene" Plattform werden. Diese Technologie soll es beispielsweise möglich machen, bei Videotelefonie die Gesichtskonturen des Gegenübers in Echtzeit wiederzugeben, so dass sich für die blinde Person der Gesichtsausdruck ertasten lässt. Auch die Realisierung diverser Apps - beispielsweise für Navigationszwecke - und Spiele soll damit möglich werden.

Fortschrittsfreundlich

"Technologie gibt jedem Superkräfte, aber blinde Menschen sind immer noch nicht in der Lage, die ganzen coolen, neuen Features zu verwenden. Der immer schnellere Fortschritt wirft sie noch weiter zurück. Also habe ich beschlossen, etwas zu machen, um auch sie zu erreichen", erklärt Dagar seine Motivation.

Nach drei Jahren Entwicklungszeit ist das Gerät laut CNet nun in Arbeit und könnte noch heuer auf den Markt kommen. Zum möglichen Preis für das neuartige Telefon gibt es noch keine Angaben. (red, derStandard.at, 25.04.2013)