Wasser für den Haushalt, die Felder oder ein Kraftwerk – gut geplante Versorgungsprogramme berücksichtigen die Interessen aller.

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Rund um den Globus bilden Flüsse natürliche Landesgrenzen oder fließen durch ein oder mehrere Staaten. Diese Gewässer werden von angrenzenden Ländern für den Fischfang, die Bewässerung in der Landwirtschaft, für die industrielle Produktion oder als Energiequelle genutzt. Gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern wird dabei häufig wenig Rücksicht auf Nachhaltigkeit, Umwelt oder die Bedürfnisse des Nachbarstaates genommen. Um Wasserressourcen zu schützen und gemeinsam zu nutzen, unterstützt die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit Initiativen zum grenzüberschreitenden Management von Wasserressourcen, an denen mehrere Länder, Distrikte oder Organisationen beteiligt sind. Erfolgsbeispiele zeigen, es funktioniert.

Ruanda und Burundi: genug Wasser für alle

In Ruanda und dessen Nachbarstaat Burundi (Ostafrika) leben 834.000 Menschen im Einzugsbereich des Cyohoha Sees und Grenzflusses Akanyaru. Aufgrund des Klimawandels regnet es dort heute um 20 Prozent weniger als noch vor zehn Jahren. Das Wasser ist knapp. Die Böden sind ausgelaugt und die Ernte reicht kaum zum Leben. Zusätzlich braucht die Region Strom, um die Wirtschaft voranzutreiben. Am Kagera Fluss in den auch der Akanyaru fließt, ist daher ein Wasserkraftwerk geplant.

Um eine gute Lösung für die Versorgung der Menschen beider Länder mit Wasser, Nahrung und Energie zu finden, gibt es Unterstützung von der internationalen Netzwerkorganisation Globale Wasserpartnerschaft, an der auch die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit beteiligt ist: In Kooperation mit den Behörden in Ruanda und Burundi wird eine nachhaltige Bewirtschaftung des Fluss-Einzugsgebietes entwickelt. Denn alle wasserbaulichen Maßnahmen, neue Anbaupraktiken oder Änderungen der Landnutzung haben Auswirkungen darauf, wie viel Wasser der Bevölkerung oder den Energieversorgern zur Verfügung steht.

Drin in Südosteuropa

Im Rahmen der UN-Initiative "Umwelt und Sicherheit" wird unter anderem im Einzugsgebiet des Drin eine gemeinsame Strategie für den Schutz des Flussökosystems und der Verfügbarkeit von Wasser für alle Anrainerstaaten umgesetzt. Auch Albanien, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Griechenland arbeiten hier mit der Globalen Wasserpartnerschaft zusammen.

Globale Wasserpartnerschaft

Ohne Zweifel hat die Globale Wasserpartnerschaft wesentlich dazu beigetragen, dass integriertes Wasserressourcen-Management weltweit eine immer größere Rolle spielt. So werden etwa mit dem "Programm für Wasser, Klima und Entwicklung" afrikanische Länder dabei unterstützt, nachhaltige Wassernutzung in nationalen Entwicklungsplänen zu berücksichtigen.

Ein wichtiges Prinzip sind in diesem Zusammenhang
"No-Regret-Investitionen": Dabei sollen finanzielle Mittel in Infrastruktur und Landwirtschaft so angelegt werden, dass sie unabhängig von den Ausprägungen von möglichen künftigen Klimaszenarien Erfolg bringen. Eine bessere Wasser- und Landnutzung, ein schonender Umgang mit Ressourcen und die Absicherung des Lebensunterhalts von Menschen in Gebieten mit Wasserknappheit gelten dabei als Schlüssel zum Erfolg.