Wien - Der P.E.N.-Club machte sich am Donnerstag im Presseclub Concordia Sorgen um die Freiheit der Kunst in Ungarn: Ein hochkarätiges Podium, das vom Dirigenten Adam Fischer bis zum Autor György Dalos reichte, betonte die "gefährliche Entwicklung", die das Land unter der Fidesz-Regierung nehme. Der Chef des ungarischen P.E.N.-Clubs blieb der Veranstaltung aber fern - und sandte einen Brief, in dem er sich klar gegen die "unsauberen Lügen" und "hetzenden Hassreden" in der internationalen Presse gegen sein Land und die Regierung wendet.

"Stellt euch nicht schützend vor eine Regierung! Sie wird sich auch niemals schützend vor euch stellen", warnte der österreichische P.E.N. -Präsident Helmuth A. Niederle die verbliebene ungarische Delegation des Schriftstellerverbandes. Das Podium war sich einig: Die demokratische Verfasstheit im Allgemeinen und die Situation der Künstler und Denker im Besonderen haben in Ungarn in den vergangenen Jahren eine "gefährliche schleichende Entwicklung" genommen, wie es Adam Fischer formulierte. " Diese Entwicklung hat nicht 2010 angefangen, aber mit dieser Regierung hat sie sich sehr beschleunigt."

Der Journalist Gregor Mayer betonte: "Das geistige Klima im Land hat sich schrittweise und doch signifikant verändert." (APA, DER STANDARD, 26.4.2013)