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2018 sind Tablets nicht mehr von Bedeutung und BlackBerry ist Marktführer: Thorsten Heins mit gewagten Prognosen.

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Mit gewagten Prognosen lässt Thorsten Heins, Chef von BlackBerry, in einem Bloomberg-Interview aufhorchen.

"Tablets sind kein gutes Businessmodell"

Heins ist der Meinung, dass die Gerätekategorie der Tablets ein absehbares Ablaufdatum hat. "Ich denke, in fünf Jahren wird es keinen Grund mehr geben, ein Tablet zu besitzen", so der CEO des kanadischen Unternehmens. "Tablets selber sind kein gutes Businessmodell".

BlackBerry, vormals Research in Motion, hat bislang nur ein Tablet produziert: Das PlayBook. Zu dessen Verkaufszahlen gibt es unterschiedliche Angaben. Hieß es Ende 2011 noch, die schlechten Absatzzahlen würden Millionenverluste verursachen, wurde 2012 mehrmals von guten Verkäufen berichtet.

Geht man nach einem Tablet-News-Bericht, der sich auf die Analyse des britischen Elektronik-Distributors Context stützt, so hat sich das PlayBook im November und Dezember 2012 in Großbritannien besser verkauft, als das iPad 4 – auch wenn der Vergleich zwischen einem teuren großen Tablet und einem vergleichsweise billigen Siebenzöller naturgemäß hinkt.

Aussage widerspricht aktuellem Trend

Der Branchentrend – sowohl der Tablet- als auch der Smartphonemarkt wachsen weltweit immer noch rasant – spricht derzeit jedenfalls gegen die Prognose von Heins. Dessen Einschätzung legt aber nahe, dass BlackBerry von der Veröffentlichung eines zweiten Tablets Abstand nehmen könnte. Noch im Januar hatte er einen Nachfolger für das PlayBook nicht ausgeschlossen, sollte man zum Urteil kommen, dass dieser Profit abwerfen würde.

BlackBerry soll 2018 Marktführer sein

"Ich sehe uns in fünf Jahren als Marktführer im Mobile Computing", so Heins weiter. Und, wohl mit einer Referenz auf die Vielzahl an Prozessen unter den Mitbewerbern, ergänzt er: "Ich will soviel Marktanteil gewinnen wie möglich, ohne von anderen zu kopieren." Eine Gartner-Analyse von Mitte März errechnet allerdings, dass BlackBerry mindestens drei Jahre brauchen wird, um überhaupt einen Marktanteil von fünf Prozent zu erreichen.

Große Erwartungen für Q10

Für das Q10, das zweite BlackBerry-Smartphone nach dem Launch von BlackBerry 10, welches die klassische Hardwaretastatur zurückbringt, hat der Deutsche große Erwartungen. "Wir sehen sehr sehr gute Anzeichen nach dem Start in Großbritannien." Angesichts einer Ausgangsbasis von 70 Millionen Usern rechnet er mit mehreren Dutzend Millionen verkaufter Geräte.

Börse goutiert aktuellen Kurs

Das Z10, das erst gegen Ende Februar die ersten Märkte erreichte, konnte im ersten Finanzquartal des Unternehmens (dieses endete am 2. März 2013) eine Million Käufe verbuchen. Die seitdem anscheinend flaue Nachfrage bremste den Aufstieg von BlackBerry an der Börse seitdem merklich.

Dort ruft der Kurs des Unternehmens grundsätzlich positives Echo hervor. Seit Jahresanfang ist der Kurs von BlackBerry um 32 Prozent gestiegen.

Berichte, wonach enorm viele der Z10-Smartphones von den Kunden wieder zurückgebracht würden, trat Heins entschieden entgegen. Nach Angaben von BlackBerry bewegt man sich diesbezüglich auf Branchenschnitt. (gpi, derStandard.at, 30.04.2013)