Aschchabad - Der reitbegeisterte turkmenische Präsident Gurbanguli Berdimuchamedow ist bei einem Pferderennen spektakulär gestürzt. Ein Video im Internet zeigt, wie er bei einem Rennen in der Hauptstadt Aschgabat am Sonntag als Erster die Ziellinie überquert, dann aber vornüber stürzt und bewegungslos liegen bleibt. Die Staatsmedien in der autoritär regierten einstigen Sowjetrepublik, die einen beispiellosen Führerkult um ihren Präsidenten pflegt, berichteten ausführlich über seinen Sieg bei dem Rennen, erwähnten den schweren Sturz aber mit keinem Wort.

In dem Internetvideo ist zu sehen, wie der Präsident in traditioneller Reitkleidung auf seinem Lieblingspferd Berkarar (Der Mächtige) mit anderthalb Längen Vorsprung ins Ziel kommt. Einen Moment später scheint das Pferd aber zu straucheln und der Präsident stürzt aufs Gesicht. Kurze Zeit ist der regungslose Staatschef auf der Rennbahn zu sehen, bevor herbeieilende Männer ihn verdecken. Später wird er von einem Krankenwagen fortgebracht. Allerdings trat Berdimuchamedow am Montag und Dienstag - offenbar bei guter Gesundheit - in der Öffentlichkeit auf.

Das Staatsfernsehen brach die Bilder des Rennens nach dem Zieleinlauf des Präsidenten abrupt ab, doch das russische Fernsehen sendete Bilder des Unglücks. Die Exilopposition berichtete über intensive Bemühungen der Sicherheitskräfte, um zu verhindern, dass weitere Aufnahmen aus dem isolierten zentralasiatischen Staat gebracht werden. Laut dem Nachrichtenportal Gundogar wurden Passagiere am Flughafen genau auf Filmaufnahmen durchsucht. Dutzende Menschen seien unter dem Verdacht festgenommen worden, Bilder hinauszuschmuggeln. (APA, 1.5.2013)