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Der bisher ungeschlagene Verrazano ist Favorit im Kentucky Derby, Thema sind aber seine unschuldig gedopten Kollegen.

Foto: AP/ Garry Jones

Wien - Weil Edward Smith Stanley, der 12. Earl of Derby, 1780 in Epsom unter seinem Namen dreijährige Vollblüter gegeneinander galoppieren ließ, gibt es sie, die Derby-Saison im Pferderennsport. Sie wird im Frühjahr dies- und jenseits des Großen Teichs zelebriert. Den Beginn macht am Samstag jenseits das Kentucky Derby, das eigentlich US-Derby heißen sollte. Am Sonntag werden diesseits, in Newmarket, die 1000-Guineas-Stakes für Stuten aufgeführt. Das 234. englische Derby in Epsom steigt am 1. Juni.

Diskutiert wird aber derzeit weniger über Tradition und Favoriten als über die Frage, welche Rolle Doping in der Szene spielt. Vermutlich eine gravierende - diesen Schluss legt zumindest eine Untersuchung der British Horseracing Authority (BHA) bei Trainer Mahmood Al Zarooni nahe. Der 37-Jährige wirkte exklusiv für Scheich Mohammed Bin Rashid Al Maktoum, Dubais Premier und weltweit größten Rennstallbesitzer. Elf von Al Zarooni betreute Galopper wurden von der BHA positiv auf Steroide getestet. Al Zarooni wurde von Scheich Mohammed gefeuert und von der BHA für acht Jahre gesperrt.

Inzwischen wirft allerdings das Geständnis eines anderen prominenten Trainers ein neues Licht auf die Sache. Nachdem eines seiner Pferde ebenfalls positiv getestet worden war, gab der in Newmarket tätige Ire Gerard Butler an, dass er in den vergangenen Jahren mehrere Pferde mit ähnlichen Mitteln ganz offiziell wegen Gelenksproblemen behandelt hatte, dies aber im Gegensatz zu Al Zarooni in die entsprechenden Unterlagen für die Rennaufsicht eingetragen habe. Butler hofft wie nicht wenige seiner Kollegen, dass sich die BHA bald darauf festlegen könne, "was nun wirklich gilt".

Das wäre auch für die Medikation von Lasix wünschenswert, einem Mittel gegen Nasenbluten bei Pferden, dass jedoch auch andere, verbotene Substanzen verschleiern kann. In den USA ist Lasix erlaubt, in Europa nicht. Bei europäischen Pferden in den USA wird es gerne verwendet. (Nikolaus Dolenz, DER STANDARD, 3.5.2013)