Wien - Ab August ist es so weit: Die Wirtschafts-Uni (WU) übersiedelt in den neuen Campus WU im Prater. In das Areal in Alsergrund soll die Kunst einziehen: Die Akademie der bildenden Künste und die Uni für angewandte Kunst - 1300 bzw. 2000 Studierende - sollen dort ein Ausweichquartier finden, während ihre Häuser generalsaniert bzw. erweitert werden.

Zuständig ist als Eigentümerin der Liegenschaften die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die 2800 Objekte bewirtschaftet, Bauvorhaben über den Kapitalmarkt finanziert und sich durch Mieterträge refinanziert (23 Prozent Unis, 40 Prozent Schulen, Umsatz 2011: ca. 819 Millionen Euro, Gewinn: 56,7 Millionen Euro). Sie ist "darauf ausgelegt, marktwirtschaftlich zu agieren, Kosten und Abläufe zu optimieren und vor allem bei Nutzern das Bewusstsein zu schaffen: 'Raum kostet Geld.'"

Für die Akademie-Generalsanierung sind laut Generalplaner-Ausschreibung 30,25 Millionen Euro Nettobaukosten (Preisbasis Jänner 2012) veranschlagt, Kosten für Ersatzquartiere und Übersiedlungen sind darin nicht enthalten. Die Erweiterung der Angewandten soll 46 Millionen Euro kosten. Den Wettbewerb (Juryvorsitz Carl Pruscha) dazu entschied Wolfgang Tschapeller für sich. Wolf D. Prix, der auch einen Entwurf eingereicht hatte, legte daraufhin die Leitung seines Instituts zurück - auch aus Protest dagegen, dass Angewandte-Rektor Gerald Bast und Akademie-Rektorin Eva Blimlinger einer Übersiedlung in das "ästhetisch verheerende Gebäude" der alten WU zugestimmt haben. Prix fürchtet, dass das ein erster Schritt zur Zusammenlegung wenigstens der beiden Architekturabteilungen sein könnte. (nim, DER STANDARD, 10.5.2013)