Helsiniki - Die beiden finnischen Jemen-Geiseln Atte (34) und Ehefrau Leila (37) K. wurden am Freitag mit einem Privatflugzeug von Wien nach Helsinki gebracht, wo sie von Angehörigen und einem Großaufgebot der Presse empfangen wurden. Wie sein österreichischer Amtskollege sagte auch der finnische Außenminister Erkki Tuomioja, dass kein Lösegeld geflossen sei. In der Konsularabteilung hieß es, dass dem Staat aber rund 500.000 Euro Kosten entstanden seien.

"Finnland wird nicht direkt bezahlt haben. Aber oft gibt es in derartigen Fällen Geldbewegungen über viele Stationen", sagte Politologe Pertti Multanen von der Universität Helsinki der Tageszeitung Huvudstadsbladet.

Inzwischen gibt es um das finnische Ehepaar auch Geheimdienstgerüchte. Oberstleutnant Atte K. war laut Verteidigungsministerium aber zum Zeitpunkt der Entführung dienstfrei und freiwillig im Jemen, um dort Arabisch zu erlernen und politische Radikalisierung zu erforschen. Seine Ehefrau ist Reserveoffizierin und Abteilungsleiterin für organisatorische Entwicklung beim Ölkonzern Neste Oil. Sie gab an, ihren Mann privat besucht zu haben. (awa, DER STANDARD, 11./12.5.2013)