Facebook Home.

Grafik: Facebook

Man kann nicht gerade behaupten, dass Facebook Home in der Android-Community auf ungeteilte Begeisterung gestoßen ist. Bereits kurz nach der Vorstellung des alternativen Android-Launchers, der das soziale Netzwerk ganz und gar in den Mittelpunkt des digitalen Alltags stellt, hagelte es Kritik. Eine Bewertung von 2,2 (von 5 möglichen) im Play Store spricht ebenfalls Bände.

Macht

Und doch sollte man die Markenmacht des Softwareherstellers nicht unterschätzen. Tatsächlich scheint das Unternehmen mittlerweile eine erkleckliche Zahl an NutzerInnen zum Download von Facebook Home bewegt zu haben. Konkret soll dieser Wert vor kurzem die Eine-Million-Grenze überschritten haben, wie der Softwarehersteller verkündet.

Relationen

Eine durchaus signifikante Zahl, von der viele App-EntwicklerInnen nur träumen dürfen, und doch zeigen sich längst nicht alle von dieser Nachricht begeistert. So interpretiert Techcrunch die aktuelle Nachricht dahingehend, dass Facebook Home an Fahrt verliere - und zwar rasant.

Zahlen

Tatsächlich zeigt die Play-Store-Statistik, dass die täglichen Downloads mittlerweile deutlich zurückgegangen sind, auch die gerade erste neu hinzugekommene Unterstützung von HTC One und Galaxy S4 ändert daran wenig. Zudem ist Facebook Home derzeit in keinem einzigen Land in den Top 100 der Download-Charts zu finden, in zentralen Ländern wie Deutschland und Frankreich reicht es nicht einmal für die Top 500.

Statistik

Darüber hinaus muss betont werden, dass eine Million Downloads nicht bedeutet, dass die App auch entsprechend oft genutzt wird. Wer die Software nur kurz einmal ausprobiert, wird in dieser Statistik ebenso mitgezählt wie wirklich aktive NutzerInnen.

First

Das fix mit Facebook Home ausgestattete HTC First dürfte sich zudem nicht so gut wie erhofft verkaufen. Nicht einmal ein Monat nach dem Verkaufsstart hat der Betreiber AT&T, der das Facebook-Smartphone derzeit exklusiv anbietet, den Preis bereits herabgesetzt.

Initiative

Trotzdem wäre es verfehlt, Facebook Home bereits abzuschreiben. Immerhin versichert man beim sozialen Netzwerks, längerfristig auf die Android-Initiative zu setzen - und hat sowohl Community als auch finanzielle Mittel, um sich so manchen Fehler "leisten" zu können. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 13.5.2013)