Wien - Bei Herzinsuffizienz ist der Herzmuskel geschwächt und kann das Blut nicht mehr so gut in den Körper pumpen. Dadurch kommt es zu steigender körperlicher Erschöpfung und Atemnot. Medikamente zur Herzmuskelstärkung machen ein qualitätsvolles Leben möglich. Vorausgesetzt die verordnete Therapie wird eingehalten. Laut aktuellen Daten ist das jedoch nur bei der Hälfte der Patienten der Fall.

Wie bei allen chronischen Erkrankungen ist Therapietreue die Voraussetzung für einen dauerhaften Behandlungserfolg. Bei der Auswertung der Daten von rund 37.000 Herzinsuffizienz-Patienten im Auftrag des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherung stellte sich heraus, dass nur 49,3 Prozent die verordnete medikamentöse Therapie einhalten. Die Gruppe mit mangelnder Therapietreue hat vermehrt Spitalsaufenthalte vorzuweisen. Die Gruppe, die sowohl regelmäßige Arztkontakte als auch eine hohe Therapietreue bei den Medikamenten aufwies, hat ein signifikant besseres Überleben

Gut leben mit Herzschwäche

Die Salzburger Gebietskrankenkasse startet nun eine Kampagne zur verbesserten Patienteninformation. Ziel ist es, die Therapietreue und damit die Lebensqualität und die Überlebenszeit der Betroffenen deutlich zu erhöhen.

Die Patienten wissen mit der Diagnose Herzinsuffizienz häufig wenig anzufangen. "Meist ist es so, dass die Tragweite der Diagnose von den Patienten nicht erfasst wird. Es braucht viel an Aufklärung um sie zu motivieren, sich mit der Erkrankung auseinanderzusetzen und die dringend notwendigen Medikamente regelmäßig einzunehmen", erklärt Johann Altenberger, Kardiologe und Leiter des Rehabilitationszentrums der Pensionsversicherungsanstalt in Großgmain.

Der Schlüssel liegt in der konsequenten Aufklärung und Schulung der Betroffenen. Der Patient muss mit der Tatsache konfrontiert werden, dass es um eine schwerwiegende Erkrankung geht. Altenberger: "Am wichtigsten zur Erhöhung der Therapietreue sind entsprechende Aufklärung und Schulungsmaßnahmen. Wenn jemand versteht, wozu er die Medikation einnehmen sollte, dann fällt ihm dies auch leichter." (red, derStandard.at, 13.5.2013)