Die sechs deutschen Nachrichtenportale Zeit Online, Faz.net, Süddeutsche.de, Spiegel Online, golem.de und RP-Online haben am Montag eine breit angelegte Informationskampagne gegen Ad-Blocker gestartet. 

Dabei bitten die Webseiten ihre User um die Entfernung von Werbeblockern, um weiterhin Geld über Online-Werbeeinschaltungen generieren zu können. Derzeit sind etwa bei einem Viertel der Nutzer Adblocker installiert, die News-Portale fürchten zunehmend um ihre Geschäftsmodelle.

Antwort von Adblock Plus

Die Antwort von Till Faida, Betreiber des Werbeblockers Adblock Plus, kam prompt um die Mittagszeit. In seinem Blogpost heißt es: "Wir von Adblock Plus begrüßen es, dass heute die großen Nachrichten-Websites Aufmerksamkeit auf das Thema Nutzerzufriedenheit mit Onlinewerbung lenken. (...) Die Online-Werbeindustrie ist aber leider zu einem großen Teil noch nicht innovationsfreundlich genug, um sich auf Alternativen zu blinkenden Bannern einzulassen. Der Grund ist, dass viele das Internet nicht verstanden haben und einfach das Konzept der TV-Werbung (maximale Aufmerksamkeit erzeugen) kopieren. Das Internet aber ist ein demokratisches Medium: Nutzer lassen sich hier nichts aufzwingen und User können mit Hilfe von Tools wie Adblock Plus selbst entscheiden, wann und welche Art von Werbung sie bereit sind zu akzeptieren."

Adblock Plus habe aus dem Verständnis heraus, dass Qualitätsjournalismus durch Werbung finanziert wird, 2011 die Initiative "Acceptable Ads" ins Leben gerufen, um einen "Kompromiss zwischen Internetnutzern und Verlagen zu finden." Faida bittet im Weiteren Verleger und Werbetreibende zum Dialog, merkt jedoch an, dass die Aufruf-Meldungen der Verlage bereits von Adblock Plus blockiert werden. Genannter Grund: Der Aufruf selbst habe einen zu großen "Störcharakter". (red, derStandard.at, 13.5.2013)