Vor zehn Jahren fanden der Pianist und Komponist Martin Tingvall aus Schweden, der deutsche Schlagzeuger Jürgen Spiegel und der aus Kuba stammende Kontrabassist Omar Rodriguez Calvo in ihrer gemeinsamen Wahlheimat Hamburg zusammen und gründeten das Tingvall Trio. Mit ihren umjubelten Live-Auftritten in Clubs und den Plattenaufnahmen Skagerrak, Norr, Vattensaga, Vägen konnte sich die Jazzformation binnen kürzester Zeit als eines der führenden europäischen Pianotrios etablieren. Während der Bassist Calvo von lateinamerikanischen Einflüssen geprägt ist, kommt der Schlagzeuger Spiegel aus der westlichen Rockmusik, und Tingvall ist beseelt von der Ruhe der schwedischen Natur. Daraus entstand der ganz spezielle Sound des Tingvall Trios. Rockige Klänge mischen sich mit groovenden Rhythmen und nordischer Folklore, dem Jazz haftet Pop-Appeal an, und die Melodien sind lyrisch und eingängig.
Martin Tingvall, aus dessen Feder sämtliche Stücke des Trios stammen, zieht sich zum Komponieren gerne in die Abgeschiedenheit seiner südschwedischen Heimat zurück. Sein Freund Udo Lindenberg, für den er hie und da auch komponiert, nennt ihn den Edvard Grieg des Jazz. Vergangenen August begab sich Martin Tingvall auf Solo-Tour, veröffentlichte sein erstes Piano-Album En ny dag (Ein neuer Tag) und landete damit gleich in den Jazz-Charts. Zurzeit ist Martin Tingvall wieder mit seinem kongenialen Trio auf Tour. Heute sind sie im Innsbrucker Treibhaus zu erleben. (dns, DER STANDARD, 14.5.2013)