Die "Makoko Floating School"  in Lagos (Nigeria) ist ein Prototyp für ein sicheres Gebäude in afrikanischen Küstenstädten.

Foto: NLÉWorks

Wien – Das eine ist ein Netzwerk namens Cleantech Open, das Start-ups im Bereich saubere Technologien hilft, das andere eine kreativitätsfördernde Mischung aus Club, Open Office, Eventlocation und Inkubator; sie hat sich als "HUB"  rund um die Welt ausgebreitet und hat auch in Wien eine Niederlassung – HUB Vienna. Gemeinsam ist diesen und vielen anderen Projekten, dass sie verlinkt sind und erstmals gemeinsam vor den Vorhang treten.

Die Idee dazu hatte Hannes ­Offenbacher, Inhaber und Geschäftsführer der Agentur Mehrblick. Mit anderen engagierten Personen hat er Anfang des Jahres die Internet-Plattform "Yes we do"  lanciert. Ziel sei es, mit Positivbeispielen die Transformation in eine nachhaltige Gesellschaft voranzutreiben, wie er dem STANDARD sagte. "Tue Gutes, und rede darüber" .

Täglich ein neues Projekt

Täglich soll ein neues, in der Realität bereits erprobtes Projekt vorgestellt werden, das geeignet erscheint, die Welt ein bisschen besser zu machen. Durch die Vielfalt an Projekten sollen mehr und mehr Menschen inspiriert werden, selbst welche zu starten.

Da gibt es etwa die Sache mit der schwimmenden Schule in Lagos, mit rund acht Millionen Einwohnern größte Stadt Nigerias. Das Slumviertel Makoko liegt nicht am Wasser, sondern steht mittendrin. Aus Platznot haben die Bewohner Holzstämme in den Untergrund gerammt und ihre Hütten darauf errichtet. Viele der Gebäude sind mittlerweile einsturzgefährdet.

Kunlé Adeyemi, ein dort auf­gewachsener Architekt, hatte die Idee für die "Makoko Floating School". Auf einer hölzernen Plattform, getragen von 56 leeren, gebrauchten Plastikfässern, steht das dreistöckige Holzhaus. Strom kommt von einer Photovoltaikanlage am Dach. Regenwasser wird als Nutzwasser gesammelt. Weil die Holzkonstruktion schwimmt und nicht auf Pfählen steht, hebt und senkt sie sich mit dem Wasserspiegel. Das Gebäude kann vom Wechsel der Gezeiten nicht beschädigt werden - ein Gewinn.

Fleisch durch Schafsaktien

Erstaunlich auch ein Projekt im Südburgenland. Brigitte Gerber hatte die Idee, die kleinteilige Kulturlandschaft im Natura-2000-Gebiet Pinkatal mit Schafen zu beweiden und deren Fleisch über Anteilsscheine zu vermarkten. Käufer einer Schafsaktie bekommen über die Jahre als Gegenwert eine bestimmte Menge Schaffleisch. Und wieder gewinnen alle.

Die Schafbauern profitieren, weil sie gleich am Anfang das Geld haben und wissen, wie viel Fleisch ihnen abgenommen wird. Die Konsumenten bekommen 100 Prozent Biofleisch und sichern zudem die ökologische Vielfalt dort.

Mehr als 130 nationale und internationale Projekte stehen inzwischen auf der Plattform, 1000 sind das vorläufige Ziel. Wöchentlich gibt es ein Ranking der Besten. (Günther Strobl, DER STANDARD, 16.5.2013)