Die dem Staat gehörende Hypo Alpe Adria kämpft gegen die Zeit. Der Verkauf ihres Österreich-Geschäfts ist für nächste Woche geplant. Die EU-Kommission steigt den Klagenfurtern auf die Füße, sie sprechen bereits von der Zwangsliquidierung der notverstaatlichen Bank. Die würde freilich der Republik und damit dem Steuerzahler laut Notenbank 16 Milliarden Euro kosten. Die Suche nach einem Käufer läuft fieberhaft. Als Preis werden rund 60 Millionen Euro vermutet. Neben der indischen Srei-Gruppe taucht nun mit dem Immobilien-Entwickler Werner Ebm ein neuer Interessent auf, berichtet die Presse.

Das Angebot des Österreichers wird wie jenes der Inder am Freitag dem Aufsichtsrat präsentiert.

On- und Offshore

Werner Ebm ist Jurist und Absolvent der Eliteuniversität Harvard. Er startete seine Karriere als Gründer einer Personalberatung und wechselte Ende der 1990er Jahre in die Immobilien-Branche. Vorrangig in Osteuropa tätig, wurde Ebm von Prag aus zu einem der Big Player des Geschäfts. Er zeichnet unter anderem für Prags größtes Einkaufszentrum Palladium verantwortlich.

Laut Presse betreit Ebm ein weitverzweigtes Unternehmensnetzwerk, das über Tschechien und Zypern bis zu den Britischen Jungferninseln und Liechtenstein reicht. 

Kogler-Schelte

Derweil wirft der Grüne Budgetsprecher Werner Kogler der Regierung bei der Kärntner Hypo und auch der Kommunalkredit Versagen vor. Er fordert gegenüber dem ORF-Radio ein Gesetz über eine Bad Bank und einen Untersuchungsausschuss zur Bankenkrise. (red, derStandard, 17.5.2013)