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Bienenretterin mit Sprachrätsel für Nichtwiener.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Lesen bildet, wir wissen dank in die Tiefe gehender Befassung mit der Imme, dass es Maiszünsler gibt und Neonicotinoide und dass das eine der Feind des anderen ist. Ohne Verzug und jede weitere Studie soll hier eine der letzten offenen Fragen geklärt werden: Was wollen uns die Grünen sagen, wenn sie sich auf die Brust schreiben: "Ohne Biene gehen wir Maja"?

Die Schreibweise verweist auf die Biene Maja, eine Trickfilmserie, die ab dem Jahr 1975 die Kinderwelt harmlos erfreute. Die Figur des in Abenteuer verstrickten emsigen Bienenkindes Maja entstammt einer Idee des deutschen Schriftstellers Waldemar Bonsels (1880-1952), die Titelmelodie entkam der goldenen Kehle des Tschechen Karel Gott.

Maja ist im neonicotinoiden Kontext eine Paraphrase und steht für ein altwienerisches Meier oder meia. Dessen Bedeutung eröffnet sich erst im Zusammenhang, ob man nämlich jemanden meia macht oder ob man meia geht.

Oft vollziehen sich die Dinge in dieser Reihenfolge: Jemanden meia machen bedeutet ihn zur Sau zu machen, in einem erweiterten halbweltlichen Sinn, ihn derart niederzumachen, dass er gar nicht mehr aufsteht. Dieses zu erreichen, rekurriert der Strizzi gerne auf den Feitl (Messer). Wird der Übeltäter überführt, wird er meia gehen, nämlich ins Gefängnis gehen müssen. Er entgleitet hinter die Häfen-Mauer, hinters Meierl (Meial) - er wird zum Verschwinden gebracht.

Im Sumsi-Umfeld - das ist der der Name der von Raiffeisen animierten Sparbiene, wir danken Kollegin Andrea Heigl für den gedanklichen Brückenschlag - ist vom letalen Bedeutungszusammenhang auszugehen: Ohne Biene kein Leben, soll das heißen. (or, DER STANDARD, 18./19.5.2013)