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Microsoft ist aktuell auf Platz dre der mobilen Betriebssysteme und will seine Position weiter stärken
Die neuesten Zahlen vom Marktforscher IDC zeigen, dass Microsofts mobile Plattform Windows Phone erstmals BlackBerry überholt hat was Marktanteile betrifft. Ein Grund zur Freude für Microsoft, aber ausruhen darf sich das Unternehmen dennoch nicht. Mashable hat Microsofts Marketing-Chef für Windows Phone interviewt und dabei die zentrale Frage gestellt, was Microsoft tun wird, um seine Position am Markt weiter auszubauen.
Fortschritte
Wenn erstmals eine kritische Masse erreicht ist, so Sullivan, sei das System selbstantreibend. Auch mit anderen Plattformen sei das so. Die kritische Masse habe man noch nicht erreicht, dessen ist sich Microsoft bewusst. Immerhin machen Android und iOS 92 Prozent der verkauften Smartphones aus. Die Entwicklung sei etwas langsamer als erhofft, aber man würde Fortschritte machen.
Gegen Android und iOS
Der richtige Zeitpunkt sei das entscheidende. Microsoft habe nun einige Monate Zeit, einige Nutzer an Land zu ziehen. Bis Apple sein neuestes iOS-Flaggschiff vorstellt, wird es noch bis Herbst dauern. Wer nicht an iOS oder Android interessiert ist, kann auf Microsofts Plattform zurückgreifen. Diese Chance müsse man am Schopf ergreifen. Dies zeigen auch die jüngsten Werbespots, in denen der ständige Smartphone-Krieg zwischen Android- und iOS-Usern auf die Schippe genommen wird. Neu ist die Idee allerdings nicht, wenn man bedenkt, dass Samsung bereits in einigen Spots den Rivalen Apple angegriffen hat.
Nokia allein reicht nicht
Doch die Marketing-Strategie alleine wird nicht ausreichen. Vor allem Hardware-Hersteller müssen überzeugt werden, dass Windows Phone eine profitable Plattform ist. Mit Nokia, das für über 70 Prozent aller Windows-Phone-Verkäufe verantwortlich ist, wird es nicht getan sein.
Prepaid
Für die Stärkung der Position von Windows Phone müssten drei Kernfaktoren beachtet werden. Zuerst müsse man jene Kunden abfangen, die gerade einen Wechsel von einem Feature Phone zu einem Smartphone vollziehen wollen. Das ginge vor allem mit Prepaid-Phones. Ein Drittel aller Smartphones, die im letzten Quartal in den USA verkauft wurden, waren Prepaid-Geräte. Dazu kann man günstige Geräte anbieten, wie das Lumia 521.
Wichtige Apps fehlen
Der zweite Schritt ist einer, der vor allem für den normalen Anwender von Bedeutung ist: Populäre Apps auf die Windows-Plattform zu bringen. Das gelinge zwar zu einem Großteil, aber gerade Apps, die auf Android und iOS große Beliebtheit genießen, sind nicht vertreten – beispielsweise Instagram. Von der Photoplattform gibt es aktuell keinerlei Ambitionen, die App für Windows-Phone-User bereitzustellen.
Kein Zeitrahmen
Anfängergeräte sind ein zusätzlicher Aspekt, den Microsoft besser erfüllen wird müssen. Hier könnte sich Windows Phone mit seinen Geräten, die auch Smartphone-Einsteiger ansprechen sollen, besser positionieren. Wie lange es dauern wird und ob Microsoft es schafft, auch dieses Klientel zu bedienen, lässt sich schwer vorhersagen. "Man kann keinen Zeitrahmen dazu festlegen", so Sullivan. (red, derStandard.at, 20.5.2013)