Für China Keitetsi ist es überstanden: Der früheren Kindersoldatin gelang mit 19 Jahren die Flucht aus Uganda nach Dänemark. Die heute 26-Jährige erzählt in ihrem September 2002 erschienenen Buch "Sie nahmen mir die Mutter und gaben mir ein Gewehr" (Ullstein, München/Berlin) von ihrem Einsatz als Frontsoldatin für die Rebellengruppe der ugandischen Nationalen Widerstandsarmee (NRA).

Im Alter von acht Jahren wurde Keitetsi von Soldaten in der Nähe ihres Heimatdorfes verschleppt. Nach einer kurzen Ausbildung, wurde sie – da sie noch zu klein war, eine Waffe zu halten – als Lockvogel eingesetzt, diente später aber als Frontsoldatin und Leibwächterin für ranghohe Militärs. Nach ihrer abenteuerlichen Flucht über fünf afrikanische Staaten fand sie schließlich eine neue Heimat in Dänemark.

Seither versucht Keitetsi mit einer eigenen Stiftung, auf das Schicksal der Kindersoldaten aufmerksam zu machen. Schwerpunkt der Stiftung ist die Lage der weiblichen Soldaten, die oft von Vergewaltigungen und Misshandlungen betroffen sind. Zudem plant Keitetsi die Errichtung einer eigenen Schule für ehemalige Kindersoldaten in Ruanda, da viele nie die Chance hatten, eine Ausbildung zu absolvieren. (and/DER STANDARD, Printausgabe, 23.7.2003)