Kusai kontrollierte unter anderem den Sicherheitsdienst des Präsidenten und die Geheimdienste. Vor dem Irak-Krieg nahm er an allen wichtigen Führungstreffen teil. Der studierte Jurist war verheiratet und hatte drei Kinder. Ansonsten ist über das Privatleben des 1966 geborenen Kusai ist nur wenig bekannt. Auch im Fernsehen war er kaum zu sehen. 2001 entging er einem Anschlag, den zwei hochrangige Sicherheitsbeamte verübten.
Anschlagsversuch
Auch sein älterer Bruder Udai entkam 1996 einem Anschlagsversuch und humpelte seither. In seinem Trainingsraum im Präsidentenpalast hatte er dennoch zahlreiche Fitness-Geräte stehen, und auf dem Boden klebten Internetseiten mit Beschreibungen von Folterungen. Denn die Folter war nach Angaben eines ehemaligen Mitarbeiters eine der Leidenschaften des als brutal geltenden promovierten Politikwissenschaftlers. Der 1964 geborene Udai soll viele Stunden am Tag damit verbracht haben, sich auf den Internetseiten von Anti-Folter-Organisationen über Methoden zu informieren. Ein einziges Mal soll Udai auch selbst Hand angelegt haben: als er angeblich einen Mitarbeiter aus dem 14. Stock eines Hauses warf, weil dieser ihm Geld schuldete.
Im Gegensatz zu seinem Bruder war Udai im öffentlichen Leben Iraks sehr präsent und sammelte gleich 15 Posten an. So war er unter anderem Kommandeur der Fedayin-Milizen seines Vaters, Chef der Journalistengewerkschaft, Vorsitzender des Olympischen Komitees und des Fußballbunds. Außerdem war er Aufsichtsratschef von sieben Zeitungen, einer Zeitschrift und einem Fernsehsender.