Wie die BBC berichtet, liefert das Boston College und das renommiertes Massachusetts Institute of Technology (MIT) zwei Studenten, die wegen illegalen Downloads vor Gericht vorgeladen wurden, nicht aus.
Vorladungen
Diese Vorladungen sind der neueste Weg der Branchenvertretung der Musikindustrie "Recording Industry Association of America" (RIAA), um das illegale Tauschen von Daten im Internet zu unterbinden. Neu dabei ist, dass auch einzelne Tauschbörsen-User vor Gericht zitiert werden. Durch diese Vorgehensweise erhoffen sich die Branchenvertreter eine abschreckende Wirkung. Derzeit sind rund 871 Klagen genehmigt worden, jeden Tag sollen weitere hinzukommen (Der Webstandard berichtete).
Gnadenfrist?
Die zwei amerikanischen Universitäten rückten aber bisher noch nicht mit den Daten der beschuldigten Studenten heraus. Dabei werden die Studenten von ihren Unis aber keineswegs aus ideologischen Gründen unterstützt, die Vorladungen der RIAA weisen schlicht formal-rechtliche Fehler auf. So wurde nicht nur ein zu kurzes Zeitlimit gesetzt, auch ist Boston über 100 Meilen vom Verhandlungsort Washington DC entfernt, womit jedoch ein Bundesgesetz gebrochen wird.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Sprecher der beiden Universitäten sind sich daher einig, dass die Daten der Studenten erst herausgegeben werden, wenn die Vorladungen rechtlich korrekt sind. Dann dürfte auch kein Weg daran vorbei führen, die Universitäten haben sich nämlich an das entsprechende Bundesgesetz zu halten.
"Wenn die Vorladungen ordnungsgemäß ausgestellt werden, geben wir ihnen nach", so Jack Dunn, Sprecher des Boston College. "Vom Gesetz her müssen wir Informationen über Studenten nur dann hergeben, wenn wir eine gültige Vorladung bekommen und die notwendige Vorankündigung erhalten haben", so James Bruce, Vizepräsident für Informationssysteme am MIT.