Wien - Ab sofort steht Android- NutzerInnen eine neue App zur Verfügung um das Melden sexistischer Werbung zu erleichtern. In einer gemeinsamen Aussendung von Frauenstadträtin Sandra Frauenberger und Martina Wurzer, Gemeinderätin der Wiener Grünen, wird das Service auch demnächst für iPhone-NutzerInnen angekündigt. 

"Zahlreiche WienerInnen melden sexistische Werbung auf der Plattform der Werbewatchgroup Wien. Mit der neuen App wird es noch leichter die Beispiele direkt im öffentlichen Raum zu fotografieren und an die Watchgroup zu senden," so Frauenstadträtin Sandra Frauenberger.

Sexistische Werbung ist nicht die Ausnahme

Sexistische Darstellungen prägen unsere Vorstellungen von Frauen und Männern, so Frauenberger. "Rollenbilder und Geschlechterklischees werden verstärkt und Gewalt gegen Frauen verharmlost", kritisiert die Frauenstadträtin sexistische Werbung, die keine Ausnahme, sondern die Regel sei. "Diese alltägliche Entwürdigung und Diskriminierung ist keine Normalität, die erduldet werden muss. Je mehr Menschen zeigen, dass Sexismus unerwünscht ist, desto eher wird die Werbewirtschaft darauf reagieren." Die bisherige Erfahrungen der Watchgroup hätten belegt, dass vielen Menschen die tägliche Bilderflut reicht.

EU-weite Regelung notwendig

Es sei nach wie vor politisches Ziel, ein bundesweites Verbot von sexistischer Werbung zu erreichen, heißt es in der Aussendung weiter. Produktwerbung erfolge aber oft grenzüberschreitend durch international tätige Unternehmen. Aus diesem Grund sei es notwendig, dass auf ein EU-weites Verbot sexistischer Werbung hingearbeitet wird, etwa analog zum Verbot der irreführenden gesundheitsbezogenen Werbung für Lebensmittel samt Sanktionen bei Verstößen. "Nur so kann sexistischer Werbung in größerem Umfang ein Riegel vorgeschoben werden. Die Stadt Wien setzt sich diesbezüglich auch aktiv auf EU-Ebene für eine Regelung ein", betonen Frauenberger und Wurzer. (red, 23.5.2013)