Fritz Karmasin, prägende Größe in Österreichs Marktforschung, starb Freitag mit 83. Hier im STANDARD-Interview 2000.

Foto: STANDARD/Regine Hendrich

Wien - Fünf Jahrzehnte prägte er Österreichs Marktforschung. Fünf Jahrzehnte führte er Gallup in Österreich mit Ablegern und Beteiligungen in Deutschland, Belgien, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen und Bosien und Herzegowina. Vier Jahrzehnte lehrte er am Wiener Publizistikinstitut.

Freitag früh starb Fritz Karmasin nach langer Krankheit mit 83 Jahren.

Familienforschung

Seit 1961 und noch bis 2012 war Karmasin Geschäftsführer von Gallup Österreich. Seine Frau, Motivforscherin Helene Karmasin und seine Tochter Sophie führen das Institut seither zusammen mit Georg Wiedenhofer, zuvor lange Baumax-Marketingchef.

Die Mutterfirma von Gallup in Österreich, Karmasin Motivforschung, gehört seit 2011 zu 85 Prozent Sophie Karmasin, 15 Prozent hält ihr Bruder Matthias, Kommunikationsforscher an der Uni Klagenfurt.

Fritz Karmasin wurde 1930 in Keemarok (Region Zips) in der heutigen Slowakei geboren. Er maturierte und studierte in München und Wien. 1960 promovierte er an der Universität für Welthandel. 1984 habilitierte Karmasin an der Wiener Publizistik. Dort leitete er auch den Universitätslehrgang für Markt- und Meinungsforschung.

Gallup liefert etwa mit GfK, Ifes und HTS Daten für die Media-Analyse, die größte Reichweitenstudie des Landes. Karmasins Institut arbeitet seit vielen Jahren für Mediengründungen von Wolfgang Fellner wie "News", Antenne Wien und nun "Österreich". (fid, DER STANDARD, 25./26.5.2013)