Bregenz - Die Vorarlberger Armutskonferenz hat der Politik ein Maßnahmenpaket zur Armutsprävention geschnürt: Arbeitszeitverkürzung auf 30 Wochenstunden, Mindestlohn von 1550 Euro, höhere Mindestsicherung, progressive Besteuerung auf Vermögen sind die Hauptforderungen.

Umverteilung von Arbeit als beste Prävention

Im Industrieland Vorarlberg, das im Österreichvergleich den höchsten Anteil an Teilzeit- und geringfügig Beschäftigten hat (ein Drittel der unselbstständig Beschäftigten), sei die beste Prävention die Umverteilung von Arbeit, sagt Sprecher Michael Diettrich. Die Forderung nach 30 Wochenstunden sei "perspektivisch", bedürfe besserer Ausbildung gering Qualifizierter und eine Ausweitung des Kinderbetreuungsangebots.

Kürzere Arbeitszeiten und Mindestlohn seien nicht die "richtigen" Maßnahmen, kontert VP-Wirtschaftssprecher Alexander Muxel. Stundenlöhne würden dadurch "massiv" erhöht, was am Industriestandort Vorarlberg den Druck zur Automatisierung weiter verstärken würde. Man würde nicht mehr Arbeit schaffen, sondern noch mehr Arbeitslose und Mindestsicherungsempfänger, befürchtet der VP-Politiker. (jub,DER STANDARD, 25./26.5.2013)