Santiago de Chile - Bei Protesten chilenischer Studenten ist es am Dienstag in der Hauptstadt Santiago de Chile zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Der von der Studentenvereinigung Confech organisierte Protestzug war von der Polizei genehmigt gewesen, jedoch nicht auf der Hauptverkehrsstraße la Alameda, die zum Präsidentensitz führt. Nach Angaben der Polizei demonstrierten 600 Menschen für ein besseres Bildungssystem, in Medienberichten war von 2.000 Demonstranten die Rede.

Zu den Auseinandersetzungen kam es, als die Protestierenden versuchten, zu der Hauptstraße vorzudringen. Die Polizei setzte Tränengas ein. "Sie wollen unsere Mobilisierung unsichtbar machen, um das Scheitern der Regierung zu vertuschen", schrieb der Vorsitzende eines Studentenverbands, Andres Fielbaum, in dem Internetdienst Twitter.

Seit 2011 organisierten chilenische Studenten bereits mehr als 40 Protestzüge. Sie fordern eine Reform des in ihren Augen teuren und ineffizienten Bildungssystems. Die Regierung brachte bereits mehrere Reformgesetze ein, vor allem, um Kredite für die Studenten günstiger zu machen. Die Maßnahmen konnten den Protest bisher aber nicht beenden. (APA, 29.5.2013)