Bild nicht mehr verfügbar.

Darf's ein bisserl mehr sein? Oder doch lieber nicht.

Foto: apa/berg

Zwar wird schon lange über die große Spreizung zwischen Normverbrauchsangaben und realen Verbräuchen diskutiert, doch im Hintergrund wurde immer voll gebremst. Das wahre Interesse, Traum und Wirklichkeit zusammenzuführen, ist nämlich von allen Seiten gering. Das hängt damit zusammen, dass sehr komplexe nationale und auch EU-Regeln nicht nur modifiziert, sondern regelrecht neu geschrieben werden müssten, zumindest stehen diese Forderungen auch im Raum. Das möchte am liebsten niemand angreifen.

Eine realistische Verbrauchsangabe würde zwischen zehn und dreißig Prozent höher liegen als jetzt. Das würde in Österreich bei der Normverbrauchsabgabe eine kräftige Steigerung bedeuten, bei einem Kompaktwagen unter Umständen von sechs auf zehn Prozent, und einen gewaltigen Schub bei der Strafsteuer (Autos über 150 g CO2/km) auslösen. Dass Autos jetzt einen massiven Preisschub machen, wo der Absatz ohnehin schwächelt, will die Autobranche natürlich nicht.

Schmähstade Autofahrerklubs

Die Autofahrerklubs sind auch eher schmähstad. Zwar wollen deren Mitglieder realistischere Verbrauchswerte, aber sie wollen natürlich nicht mehr zahlen beim Autokauf.

War es früher von vornherein schwierig, ein realitätsnahes Messszenario zu realisieren, das auch nicht so leicht ausgetrickst werden kann, so ist das heute mit elektronischer Hilfe kein Problem mehr. Wenn auch nicht gleich, die technische Herausforderung wird bald gelöst sein: Technische Universitäten und Messgerätehersteller arbeiten intensiv daran. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 31.5.2013)