Hypo-Chef Gottwald Kranebitter (rechts) ist sich mit Sanjeev Kanoria einig. Der Kaufpreis soll 65,5 Millionen Euro betragen.

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Eine der sieben Töchter ist nun verkauft.

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Das Österreich-Geschäft der Kärntner Hypo Alpe Adria liegt künftig in den Händen der indischen Anadi-Gruppe. Das meldet die Bank laut Aussendung. Der Kaufpreis soll 65,5 Millionen Euro betragen. Die Anadi Financial Holdings Pte. Ltd. habe sämtliche Aktien der Hypo Alpe Adria Bank AG gekauft. Das Käuferunternehmen stehe im wirtschaftlichen Alleineigentum des 49-jährigen Briten Sanjeev Kanoria mit indischen Wurzeln.

Bestehende Garantien, die seitens des Landes Kärnten für das Österreich-Geschäft übernommen wurden, "bleiben unberührt und sind weiterhin gültig", heißt es in der Aussendung. Das Land Kärnten wiederum freut sich über den Verkauf und will "der größte Kunde bleiben" so Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

Käufer ist Srei-Miteigentümer

Als Mitglied der Kanoria-Familie ist der Käufer auch an der indischen Srei-Gruppe beteiligt, die bisher als Käufer im Gespräch war und von der Bilanzsumme her kleiner als die Hypo Österreich ist. Sein Bruder Hemant steht der Srei-Gruppe vor. Der Aktienkaufvertrag unterliegt noch mehreren Closing-Bedingungen, insbesondere der Bewilligung durch die Finanzmarktaufsicht.

"Kanoria und sein Unternehmen Anadi sind ein klarer Bestbieter von internationalem Format und mit starkem regionalem Bekenntnis", so Hypo-Chef Kranebitter.

Käufer Kanoria, der eigentlich aus der Consulting- und Gesundheitsbranche kommt, will laut Aussendung den "Charakter einer österreichischen Bank" erhalten und die "absolute Sicherheit für die Geldeinlagen der Kunden". Die Mitarbeiter sollen dank des indischen Know-hows aus- und weitergebildet werden, um "auch in den kommenden Jahrhunderten gesund zu wachsen".

Schrumpfung

Gerade noch hatte die von der Zwangsabwicklung durch die EU-Kommission bedrohte Mutter Hypo Alpe Adria mehr Zeit für ihre Abwicklungspläne bekommen. Sie ist in den letzten Jahren schon gehörig geschrumpft. So ging die Bilanzsumme der Österreich-Tochter nach der Verstaatlichung der Hypo Alpe Adria Bank im Dezember 2009 um gut ein Drittel auf rund vier Milliarden Euro zurück.

Mehr als 450 Mitarbeiter betreuen an 14 Standorten in Kärnten, Salzburg und Wien rund 56.000 Kunden. Auch über 470 Gemeinden und Vereine in Kärnten zählen zu den Kunden der Bank. (red/APA, derStandard, 31.5.2013)