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Beispiel für die Bilder des "Mars Express": Blick auf den 100 Kilometer langen Canyon Echus Chasma nördlich des berühmten Valles Marineris. Forscher vermuten, dass einst gewaltige Wasserfälle an diesen Klippen in die Tiefe stürzten.

Foto: AP Photo/European Space Agency

Köln - Der Rummel um "Curiosity" lässt es manchmal vergessen, aber der Mars-Rover ist nicht der einzige, der zur Zeit Daten vor Ort sammelt. Vor zehn Jahren - exakt am 2. Juni 2003 - startete beispielsweise die europäische Sonde "Mars Express" und hat seitdem den Roten Planeten 12.000 Mal umkreist. Die Wissenschafter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) setzen die übermittelten Aufnahmen wie ein Puzzle Stück für Stück zusammen und erstellen so eine globale dreidimensionale Karte.

Von den 145 Millionen Quadratkilometern der Marsoberfläche sind mittlerweile 97 Millionen mit einer sehr guten Auflösung abgedeckt, wie die DLR am Freitag in Köln mitteilte. Auf den Bildern ist laut DLR die Topografie des Mars so plastisch, dass man glaubt, durch sie hindurchspazieren zu können. Die Dreidimensionalität wurde durch das Aufnahmeprinzip ermöglicht: Nacheinander tasten neun lichtempfindliche Detektoren die Oberfläche unter neun verschiedenen Beobachtungswinkeln ab. Die Daten werden dann zu digitalen Geländemodellen und dreidimensionalen Bildern zusammengesetzt.

Nach DLR-Angaben machen zum Teil atmosphärische Störungen wie Dunst oder die gefürchteten Staubteufel - die Wirbelwinde auf dem Mars - eine Aufnahme unbrauchbar. Dann entsteht den Experten zufolge eine Lücke, die bei einem der nächsten Überflüge gefüllt wird. Ursprünglich sollte die Arbeit des "Mars Express" schon nach einem Marsjahr, was etwa zwei Erdjahren entspricht, enden. Doch die Europäische Weltraumorganisation ESA hat das Unternehmen immer wieder verlängert. Nun soll die Sonde noch bis Ende 2014 um den Roten Planeten kreisen. (APA/red, derStandard.at, 2. 6. 2013)