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Überraschung? Mitnichten: Der ORF ist weiter Österreichs weitaus größtes Medienhaus. Im Bild: General Alexander Wrabetz.

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Christoph Dichand verwaltet das "Krone"-Erbe. Mit WAZ und Raiffeisen kontrolliert er die Nummer 2 Mediaprint, Gattin Eva führt "Heute".

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Styria-Chefs: Wolfgang Bretschko (re.), Vorstandssprecher bis Ende September 2013, Vorstand Klaus Schweighofer, nicht im Bild Finanzer Malte von Trotha.

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Stabile Nummer 4: Moser-Vorstandschef Hermann Petz meldet für das Geschäftsjahr 2011/12 steigende Umsätze und Ergebnisse.

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Wien - 80 Millionen Euro sucht die ORF-Führung nun schon am Montag und Dienstag in Reichenau an der Rax. Im "Beichtstuhlverfahren", so die APA, treten Führungskräfte vor sie hin. Gesucht: Sparpotenziale für 2014.

Für 2014 versagt die Republik vorerst, dem ORF Gebührenbefreiungen abzugelten. Das sind heuer 30 Millionen. "Familiensilber" in Grün und Grau will der ORF deshalb abstoßen: ein großes Grundstück beim Grazer Landesstudio etwa, den Wiener Rosenhügel, nun denkt man auch über einen Verkauf des gigantischen Lagers in Wien-Liesing nach.

Nicht nur die Gebührenrefundierung fehlt beim Budget: 25 Millionen extra kosten Quotenevents wie Olympische Winterspiele und Fußballweltmeisterschaft. Etwa so viel setzte Echo, das kleinste Medienhaus in der Branchenübersicht des Standard, um.

Der ORF liegt mit plus 15 auf 967 Millionen Umsatz, davon fast 600 aus Gebühren, wie gewohnt vorn. Operatives Konzernergebnis (EGT): 12,6 Millionen. Nach Abzug der Fremdanteile (vor allem die 40 Prozent von Raiffeisen an der Sendertochter ORS) bleiben nun 2,8 Millionen Konzern- EGT.

Geknickte Ergebnisse

Dahinter sanken die Einnahmen: Die Mediaprint verlor von 466,3 auf 452,8 Millionen im Geschäftsjahr bis Juni 2012. Das EGT knickte auf ein Viertel ein. 2012/13 dürfte für den Verbund von Krone und Kurier nicht dramatisch besser ausfallen.

Die Styria lieferte ihre Zahlen nach: 437,2 Millionen Euro Marktumsatz nach Eigenangaben nach 465 Millionen 2011. Sie hat 2012 ihr kolportiertes Ziel von 20 Millionen Euro unter dem Strich deutlich verfehlt - laut Firmenbuch: 3,48 Millionen Euro als Gruppe, in der Gewinn- und Verlustrechnung stehen 4,7 Millionen. Die Styria legte die Verlage ihrer Zeitungen Presse und Wirtschaftsblatt 2012 zusammen; die Restrukturierung ließ die Ergebnisse dort ins Minus fallen. Konzernmotor Kleine brummt weiter, aber nicht mehr auf ganz so hohen Touren. Harte Zeiten sind kein Einzelphänomen unter den Medienhäusern.

Die Moser Holding (Tiroler Tageszeitung) auf Rang vier indes meldet steigende Umsätze, wieder in zwei Perspektiven: mit allen Beteiligungen voll einkalkuliert (233,3 Millionen) und mit Beteiligungen nach deren realer Höhe (180,2) - also etwa die mit der Styria geteilte Gratiszeitungsgruppe RMA zu 50 Prozent gerechnet.

Moser-Vorstandschef Hermann Petz nennt auch gleich die Nettoschulden seines Hauses (Bankverbindlichkeiten minus Umlaufvermögen). Sie würden Mitte 2013 wieder bei rund 44 Millionen liegen. Den neuen Konzernstandort habe man aus dem Free Cashflow finanziert, lässt er wissen.

RMA erstmals gesondert ausgewiesen

Moser-Tochter RMA ist in der Übersicht erstmals gesondert ausgewiesen mit 108,7 Millionen Euro Umsatz und zehn Millionen Ergebnis (vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen, EBIDTA).

Ausnahme in der Umsatzliste bleibt das Red Bull Media House um Servus TV, Servus in Stadt und Land, Red Bulletin und Co. Hier ist der Aufwand vor allem von Mutter Red Bull für seine Medienaktivitäten als Maßstab herangezogen.

Sky legte in Umsatz und Listenplatz zu, freilich bei (2011) noch zehn Millionen negativem EGT.

Umsatz und Ergebnis der von Axel Bogocz geführten News-Gruppe sanken 2012 merklich; der Trend soll sich heuer fortsetzen. Julia Jäkel, neue Chefin von Mehrheitseigener Gruner+Jahr, wurde gerade in Wien gesichtet, auch bei Mitgesellschaftern. Nur ein Antrittsbesuch, hieß es. Verkaufsspekulationen wies der Konzern zuletzt entschieden zurück. (fid, DER STANDARD, 1./2.6.2013)