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Nach dem 3:0 schien bereits alles gelaufen.

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Nach dem zweiten Treffer von Martin Harnik (7) kam noch einmal Hoffnung bei den Stuttgartern auf.

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Zum Abschluss gab es auch eine obligate Bier-Dusche für "Erfolgs-Architekt" Jupp Heynckes.

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Berlin - Zwei Tore von Martin Harnik waren für den VfB Stuttgart zu wenig, Bayern München hat am Samstagabend mit dem 3:2-(1:0)-Sieg im Cup-Finale in Berlin über die Schwaben Fußball-Geschichte geschrieben: Das Team von David Alaba, der als Linksverteidiger durchspielte, gewann als erster deutscher Verein nach dem Meistertitel und Champions-League-Triumph das "Titel"-Triple in einer Saison.

Damit bescherten die Bayern ihrem scheidenden Erfolgstrainer Jupp Heynckes den perfekten Abschied. Bis zu 100.000 Fans werden am Sonntag in der Münchner Innenstadt zum großen Triumphzug ihrer Helden erwartet. Die Spieler sollten mit einem offenen Bus von zum Marienplatz fahren, um auf dem Rathaus-Balkon ihre Trophäen zu präsentieren.

Umstrittener Elfer

Thomas Müller brachte den Topfavoriten vor 74.244 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion mit einem souverän verwerteten Elfer (37.) in Führung, nachdem Ibrahima Traore Bayern-Kapitän Philipp Lahm im Strafraum zu Fall gebracht hatte. Kurz nach der Pause erhöhte Mario Gomez (48.) nach Querpass von Lahm auf 2:0 und besorgte nach Müller-Assist auch den dritten Treffer (61.), womit die "Super-Bayern" ihre historische Mission vollendet hatten.

Allerdings mussten sie am Ende noch zittern, da Harnik das Match mit zwei Toren noch spannend machte. Der österreichische Internationale, der am 10. Juni seinen 26. Geburtstag feiert, schraubte sich zunächst nach einer Flanke des Japaners Gotoku Sakai hoch und traf per Kopf (71.) zum 1:3. Neun Minuten später verkürzte er auf 2:3, als er nach einem Stangenschuss von Shinji Okazaki im zweiten Versuch Bayern-Schlussmann Manuel Neuer bezwang (80.).

ÖFB-Team-Duell

Alaba und Harnik, der auf der rechten Offensivseite der Stuttgarter direkter Gegenspieler seines ÖFB-Teamkollegen war, zählten zu den auffälligsten Akteuren des Endspiels. Alaba scheiterte in der 27. Minute an Tormann Sven Ulreich, nachdem Harnik unmittelbar zuvor auf der Gegenseite nach einem Corner von Alexandru Maxim eine Chance ausgelassen hatte. In der 64. Minute blockte Stuttgart-Innenverteidiger Serdar Tacsi einen Alaba-Schuss aus spitzem Winkel in den Corner.

Harnik zeigte wie Alaba extrem viel Einsatz, ging weite Wege und fiel neben seinen beiden Toren auch durch Fouls an seinem Landsmann sowie den Bayern-Stars Bastian Schweinsteiger und Franck Ribery auf. Außerdem spielte er noch einen perfekten Pass auf den eingewechselten japanischen Stürmer Okazaki, der aber an Bayern-Schlussmann Manuel Neuer scheiterte (74.). Der 20-jährige Niederösterreicher Raphael Holzhauser saß bei Stuttgart auf der Bank. 

Bayern-Ehrenpräsident Franz Beckenbauer: "Besser geht es nicht. Die Stuttgarter haben uns noch zittern lassen. Wenn man aber die 90 Minuten sieht, war der Sieg verdient. Das hat noch keiner geschafft, alle Titel zu gewinnen. Das ist die beste Bayern-Mannschaft. Ich kann mich nicht erinnern, dass eine Saison so gut gelaufen. Das ist der absolute Höhepunkt."

Elitärer Klub

Die Bayern sind der siebente Klub, dem der Gewinn des Triple (wichtigste Europacup-Trophäe plus nationales Double) gelang. Für den 23-fachen deutschen Rekordmeister, war es der 16. Triumph im Pokal, sowie das neunte nationale Double.

Heynckes, der im Sommer von Josep Guardiola beerbt wird, wird am Dienstag in einer Pressekonferenz zu seiner Zukunft Stellung nehmen. Zur Diskussion stehen entweder der Ruhestand oder doch noch eine weitere große Herausforderung, eventuell bei Real Madrid. "Es ist ein emotionaler Moment. Man hat gesehen, dass wir ein super Kollektiv und eine super Mannschaft haben. Sie haben sich und mir eine tolles Geschenk gemacht. Dieses Triple ist einzigartig", erklärte Heynckes. (APA/red 2.6.2013)