Teheran - Ein Hubschrauber mit Präsident Mahmoud Ahmadinejad an Bord ist am Sonntag im Nordosten des Iran notgelandet. Es haben einen "Unfall" gegeben, doch sei dem Piloten eine sichere Landung gelungen, hieß es auf der offiziellen Internetseite von Ahmadinejads Büro, president.ir. "Dank Gottes Hilfe wurden der Präsident und seine Begleiter nicht verletzt." Details zu dem Unfall wurden nicht genannt.

Ahmadinejad war den Angaben zufolge unterwegs in eine bergige Region im Nordosten des Landes, wo er an Eröffnungszeremonien teilnehmen wollte. Nach der Notlandung habe der Präsident das Programm wie geplant absolviert und sei dann mit dem Auto zurück in die Hauptstadt Teheran gefahren, hieß es auf der Internetseite.

Mitarbeiter von Hassan Rohani festgenommen

Weniger als zwei Wochen vor den Präsidentenwahlen im Iran ziehen die Behörden die Daumenschrauben an. Nach Informationen der Oppositions-Internetseite Sahamnews sind am Samstag mehrere Mitarbeiter des Wahlkampfteams des moderaten Kandidaten Hassan Rohani festgenommen worden. Sie hätten zuvor an einer Veranstaltung des früheren Unterhändlers für das iranische Atomprogramm teilgenommen, auf der dieser die verschärften Sicherheitsmaßnahmen in der Islamischen Republik kritisiert hatte.

Am 14. Juni wählen die Iraner den Nachfolger von Mahmoud Ahmadinejad. Zugelassen sind fast nur noch Bewerber, die dem geistlichen Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei ergeben sind. Oberstes Ziel der Behörden ist es, eine Wiederholung der Ereignisse von 2009 zu verhindern. Damals war es nach der umstrittenen Wiederwahl Ahmadinejads und der Niederlage der Reformkandidaten zu den schwersten Protesten seit der Islamischen Revolution gekommen.

Für die diesjährigen Präsidentenwahlen sind acht Kandidaten zugelassen. Unter ihnen gilt Rohani als der Moderateste. Gegner Said Jalili kritisierte ihn im Wahlkampf bereits als zu kompromissbereit bei den internationalen Atomgesprächen. Rohani wird vor allem von der Jugend unterstützt. Ein YouTube-Video zeigt, wie ihm bei der Veranstaltung am Samstag Hunderte zujubeln, als er skandierte: "Unsere Bevölkerung verdient mehr Frieden, mehr Freiheit, mehr Wohlstand, mehr Ehre und mehr Sicherheit." Der Iran dürfe kein Sicherheitsstaat werden. Zugleich forderte er seine Anhänger auf, am Wahltag ihre Stimme abzugeben. Nach seiner Rede blockierten nach Informationen von Sahamnews Polizisten in Zivil die naheliegenden Straßen. Dann erfolgten die Festnahmen mehrerer Mitarbeiter.

Teherans Bürgermeister kritisiert Atompolitik

Indes gab es auch Signale eines Khamenei-nahen Kandidaten, intensiver auf eine Lösung des Atomstreits mit dem Westen hinzuarbeiten. Der Iran solle Garantien geben, dass das Atomprogramm friedlich sei, und die Weltmächte sollten dem Iran das Recht auf ein ziviles Atomprogramm gewähren, sagte der Teheraner Bürgermeister Bagher Ghalibaf. Die Islamische Republik sollte sich auf keine "Abenteuer" einlassen, wie unter der Präsidentschaft Ahmadinejads. (APA, 2.6.2013)