Genf - Am stärksten sei die Gefahr in der Europäischen Union, warnt die Internationale Arbeitsorganisation (ILO). Weltweit werde die Zahl der Menschen ohne Job ohne entschlossene Gegenmaßnahmen bis 2015 um acht Millionen auf 208 Millionen steigen, sagt die UN-Sonderorganisation in ihrem am Montag vorgelegten Weltarbeitsmarktbericht 2013 voraus.
Deutschland gehört nach Darstellung der ILO zu den wenigen positiven Ausnahmen. Zwischen 2007 und 2012 seien in der Bundesrepublik mehr als 2 Millionen neue Jobs geschaffen worden - "verglichen mit 2,7 Millionen Jobs, die im selben Zeitraum in der EU insgesamt verloren gingen".
Das Risiko von Unruhen in der EU hat sich laut ILO - nach einem Index mit Faktoren wie Arbeitsmarktlage, Lebensstandard und Vertrauen in die jeweilige Regierung - von durchschnittlich 34 Prozent seit 2006 auf 46 Prozent im Jahr 2012 erhöht. Maßgeblich hätten dazu drastische Sparmaßnahmen beigetragen. Die Eurozone befinde sich zudem seit Ende 2011 in einer Rezession, während dort die Arbeitslosigkeit die Rekordhöhe von mehr als 12 Prozent erreicht habe - bei der Jugendarbeitslosigkeit sogar fast 24 Prozent. (APA, 3.6.2013)