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Grafik: APA

Wien - Die Zahl der Arbeitslosen ist im Mai erneut gestiegen. "Die Europäische Wirtschaft ist nach wie vor unterkühlt, das hat auch Folgen auf den österreichischen Arbeitsmarkt", betont Sozialminister Rudolf Hundstorfer.

Das Arbeitsmarktservice verzeichnet Ende Mai 2013 eine Zunahme der vorgemerkten Arbeitslosen um 20.818 bzw. neun Prozent auf 251.895 Personen. Die Zahl der Schulungsteilnehmer stieg um 7.776 auf 78.414, was einem Plus von elf Prozent entspricht. Inklusive der Personen in Schulungsmaßnahmen nimmt die Zahl der Vorgemerkten um 28.594 bzw. 9,5 Prozent zu. "Für die betroffenen Personen ist es wohl kaum ein Trost, dass sich damit der Anstieg der Arbeitslosigkeit das zweite Monat in Folge etwas eingebremst hat", so der Sozialminister in einer Aussendung.

Entspannung erst im Herbst

Die Arbeitslosenquote liegt in Österreich im Mai bei 4,9 Prozent und ist damit weiterhin die niedrigste in der EU. Eine ähnlich gute Position nimmt Österreich bei der Jugendarbeitslosigkeit ein. Hier beträgt die Quote 8,0 Prozent. Nur in Deutschland liegt sie mit 7,5 Prozent noch niedriger.

Die Gesamtzahl der aktiv Beschäftigten ist wie in den Monaten zuvor weiter ansteigend und hat mit 26.000 Personen gegenüber dem Vorjahr zugenommen und beträgt nun knapp 3,4 Millionen Personen. "Insgesamt rechnen die Arbeitsmarktforscher frühestens ab dem Herbst mit leichter Entspannung und einem allmählichen Anziehen der Konjunktur", so der Minister.

Schwache Konjunktur

Das anhaltend schlechte Wetter dürfte zwar die Entwicklung im Tourismus etwas einbremsen, dennoch liegt hier der Anstieg der Arbeitslosigkeit mit einem Plus von 7,0 Prozent unter dem Durchschnitt. "Für Betriebe die besonders von der derzeitigen Hochwasserkatastrophe betroffen sind, stellt die Arbeitsmarktpolitik vor allem in Form der Kurzarbeit kurzfristige Unterstützung zur Verfügung", so Hundstorfer.

Der Hauptgrund für die anhaltend steigende Arbeitslosigkeit bleibt die schwache gesamteuropäische Konjunktur. Vor allem die exportorientierten Betriebe kämpfen mit Nachfrageausfällen. Besonders betroffen: Der Metallbereich sowie der Fahrzeug- und Maschinenbau. Die Arbeitslosigkeit nimmt in der gesamten Warenproduktion um 10,7 Prozent zu.

Um 6,9 Prozent stieg die Arbeitslosigkeit in der Arbeitskräfteüberlassung. Besonders stark trägt auch in diesem Monat wieder die Bauwirtschaft zum Anstieg der Arbeitslosigkeit bei. In dieser Branche stieg die Zahl der Vorgemerkten  um 15,3 Prozent. In Summe bleiben damit die männerdominierten Branchen besonders stark betroffen. Dementsprechend stärker steigt die Arbeitslosigkeit von Männern um 10,9 Prozent. Die Zahl der vorgemerkten Frauen nahm um 6,8 Prozent zu.

Höchster Anstieg in Oberösterreich

Überdurchschnittlich stieg auch die Arbeitslosigkeit bei Ausländern mit einem Plus von 15,9 Prozent. Regional am stärksten betroffen ist das Bundesland Oberösterreich mit einem Anstieg von 15,7 Prozent, gefolgt von Kärnten mit 14,7 Prozent. Die geringste Zunahme verzeichnet Vorarlberg mit 3,8 Prozent.

Weiter gestiegen ist die  Arbeitslosigkeit bei älteren Personen. Die Quote bei über 50jährigen stieg um 13,9 Prozent. Bei den Jugendlichen fiel die Zunahme der vorgemerkten Arbeitslosen mit 6 Prozent deutlich niedriger aus. Mit einem Minus von 2,9 Prozent bleibt nur bei den Jüngsten am Arbeitsmarkt - den 15 bis 19-Jährigen - die Arbeitslosigkeit nach wie vor rückläufig. Der Eintritt in den Arbeitsmarkt dürfte auch hier heuer härter werden, so Minister Hundstorfer. So liegt die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen gegenwärtig um 12,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau und die Zahl der Lehrstellensuchenden stieg um 2,7 Prozent. (red, derStandard.at, 3.6.2013)