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Frauen demonstrieren auf diesem Foto friedlich gegen die Arbeitsbedigungen in einem Wekr in Kambodscha, das für Nike produziert.

Foto: REUTERS/Samrang Pring

Phnom Penh - Der Arbeitskampf in einer kambodschanischen Textilfabrik ist in Krawalle ausgeartet. Rund 4.000 streikende Arbeiter, darunter viele Frauen, stürmten am Montag den Betrieb und lieferten sich ein Handgemenge mit Arbeitern, die sich dem Ausstand nicht anschlossen. Rund 1.000 Polizisten und Soldaten schritten ein, um die Kontrahenten zu trennen. Das Werk produziert Bekleidung für das US-Unternehmen Nike.

Nach Angaben der Polizei wurden mindestens elf Polizisten und acht Arbeiter bei den Auseinandersetzungen verletzt. Augenzeugen berichteten, dass viele der Streikenden in dem Werk mit Stöcken und Steinen bewaffnet waren und Fensterscheiben zerschlugen, bevor sie auf die nicht streikenden Kollegen trafen.

Arbeiter fordern Gehaltserhöhung

Die Textilarbeiter und -arbeiterinnen fordern eine Gehaltserhöhung. Ein Auslöser ihres Streiks waren auch die Berichte über die eingestürzten Textilfabriken in Bangladesch, wo mehr als 1000 Menschen getötet wurden.

80 Euro pro Monat

Der Verwaltungschef des Unternehmens Sabrina (Cambodia) Garment Manufacturing, Hong Luy, sagte vergangene Woche, der Betrieb könne es sich nicht leisten, die Löhne anzuheben, die derzeit bei umgerechnet knapp 80 Euro im Monat liegen.

Eine Nike-Sprecherin sagte der Nachrichtenagentur Reuters vergangene Woche, die Entlohnung liege in der Verantwortung des kambodschanischen Betriebes. Nike sei aber in engem Kontakt mit der Unternehmensleitung. Soweit es Nike bekannt sei, habe der Betrieb am 1. Mai seinen eigenen Mindestlohn angehoben und liege damit über dem landesweit üblichen Mindestlohn.

Fast alle großen Bekleidungshändler und Modehäuser der Welt lassen in den asiatischen Ländern produzieren. Immer wieder geraten die dortigen Fabriken wegen katastrophaler Arbeitsbedingungen und unzureichendem Arbeitsschutz in die Schlagzeilen. (APA/Reuters, 2.6.2013)