Paris - In Frankreich sollen künftig alle Großunternehmen und nicht nur die Banken dazu verpflichtet sein, ihre Aktivitäten und ihren Steueranteil in Steueroasen zu veröffentlichen. Dies sieht eine vom Pariser Finanzministerium ausgearbeitete Gesetzesnovelle für das Bankwesen vor.

Zwei Abänderungsanträge zu dem Entwurf sollen Frankreich nach Angaben des Finanzministeriums auf den automatischen Austausch von Steuerinformationen zwischen den europäischen Ländern vorbereiten und eine EU-Richtlinie zur Beschränkung der Bankerboni umsetzen.

Man wolle dadurch den jüngsten Entwicklungen auf internationaler Ebene " im Kampf gegen Steuerbetrug und Steuerhinterziehung" Rechnung tragen, erklärte Finanzminister Pierre Moscovici in Le Monde.

Das polnische Finanzministerium will indes jene Unternehmen ab 2014 zusätzlich besteuern, die Töchter in Ländern mit einer Unternehmenssteuer von unter 14,25 Prozent haben. Der Gesetzesentwurf ziele auf die Nutzung von Steueroasen ab, zitierte die Zeitung Puls Biznesu. In Wirtschaftskreisen stößt das Papier auf Widerstand. (red/DER STANDARD, 4.6.2013)