Bild nicht mehr verfügbar.

Michael Douglas Rachenkrebs soll durch Oralsex übertragen worden sein.

Foto: EPA/SEBASTIEN NOGIER

London - Eine Aussage von Hollywoodstar Michael Douglas (68) über Oralsex als mögliche Ursache für Krebs hat für Aufsehen gesorgt. Sein Sprecher Allen Burry dementierte am Montag, dass der Schauspieler mit seiner Äußerung Oralverkehr als Auslöser für seine eigene Erkrankung genannt habe. Die Zeitung "The Guardian", die das Interview veröffentlicht hatte, reagierte mit einem Dementi zum Dementi.Sie stellte einen Audiomitschnitt des Interviews auf ihre Internetseite - doch der Mitschnitt und die Abschrift unterscheiden sich in einem Detail.

Der Autor Xan Brooks fragte Douglas laut der Zeitung: "Haben Sie im Nachhinein das Gefühl, dass Sie Ihr System überlastet haben? Ihr System mit Drogen, Rauchen, Trinken überlastet?" Darauf antwortete Douglas dem Mitschnitt zufolge: "Nein. Nein. Ah, ohne zu genau zu werden, dieser bestimmte Krebs wird Tests zufolge ("in tests") von sogenannten HPV (Humane Papillomaviren) verursacht, die tatsächlich beim Oralverkehr übertragen werden." Die Worte "in tests" hatte der "Guardian" in seinem schriftlichen Interview nicht wiedergegeben. Durch sie kann die Aussage des Schauspielers allgemeiner aufgefasst werden.

Keine weitere Stellungnahme

Douglas habe über verschiedene Ursachen von Kehlkopfkrebs gesprochen, so Sprecher Burry. Dabei sei als mögliche Übertragung von Erregern auch Oralsex zur Sprache gekommen. Auf der Webseite der Zeitung heißt es dazu: "'The Guardian' bestreitet den Vorwurf der Täuschung entschieden." Für eine weitere Stellungnahme war die Redaktion zunächst nicht zu erreichen.

Nach Auskunft des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg wird erst langsam bekannt, dass mehrere Krebsarten durch HPV übertragen werden. "Schätzungen zufolge wird rund ein Drittel der Mund-Rachen-Tumore durch die Viren ausgelöst", sagte eine Sprecherin am Montag. Zum Glück sei der so verursachte Krebs deutlich besser behandelbar als bei anderen Ursachen. Schutz könne möglicherweise die Impfung bieten, die auch vor Gebärmutterhalskrebs durch HPV schütze. Das sei aber noch nicht sicher.

Ärzte hatten im August 2010 bei Douglas, der mit der Schauspielerin Catherine Zeta-Jones verheiratet ist, Krebs festgestellt. Er hatte sich damals einer Chemotherapie unterziehen müssen. Im Jänner 2011 sagte er in einer Fernsehshow, dass er die Erkrankung besiegt habe. (APA, 4.6.2013)