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Frankreich steckt derzeit tief in der Krise.

Foto: ap/Laurent Cipriani

Paris - Ab 2016 sollen Steuererleichterungen für gut verdienende Familien gesenkt werden, teilte die französische Regierung mit. Damit sollen jährlich bis zu zwei Milliarden Euro eingespart werden. Da im Gegenzug auch neue Ausgaben geplant sind, soll unter dem Strich eine Entlastung des Haushalts von 1,7 Milliarden Euro herauskommen. "Es ist absolut möglich, unser Defizit zu senken und dabei den Kern unseres Sozialmodels zu bewahren", sagte der sozialistische Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault.

Die konservative Opposition dürfte in der Reform einen erneuten Angriff auf das traditionelle Familienmodell sehen. Sie hat bereits gegen das im Mai in Kraft getretene Gesetz für die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe Front gemacht. Beide großen politischen Lager sind stolz auf die großzügigen Familienleistungen, die als einer der Gründe für eine der höchsten Geburtenraten in Europa gelten.

IWF senkt Konjunkturprognose

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat unterdessen seine Konjunkturprognose für Frankreich abermals gesenkt. Das Bruttoinlandsprodukt der zweitgrößten Volkswirtschaft in der Euro-Zone werde in diesem Jahr um 0,2 Prozent schrumpfen, hieß es. Im Jänner hatte der IWF noch ein Wachstum von 0,3 Prozent erwartet, ehe er die Prognose im April auf minus 0,1 Prozent zurücknahm. Auch für das kommende Jahr ist der IWF inzwischen pessimistischer und erwartet nur noch ein Wachstum von 0,8 anstatt wie bislang von 0,9 Prozent. (APA/Reuters, 4.6.2013)