Sowohl für Patientinnen mit fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs als auch für an Schilddrüsenkrebs Erkrankte können bereits bekannte Arzneimittel die Krebserkrankung länger beherrschbar halten. Das geht aus Studien hervor, die beim amerikanischen Onkologenkongress (ASCO) in Chicago (bis 4. Juni) präsentiert wurden.

Eine Kombination des monoklonalen Antikörpers Bevacizumab ("Avastin") mit einer Chemotherapie-Kombination verringerte das Mortalitätsrisiko im Vergleich mit einer ausschließlichen Zytostatikabehandlung zum 29 Prozent. Das ist statistisch signifikant, teilte der Schweizer Pharmakonzern Roche in einer Aussendung mit. 

70 Prozent durch HPV-Impfung vermeidbar

Der monoklonale Antikörper, welcher den Blutgefäßwachstumsfaktor VEGF hemmt, wird auch bereits bei mehreren anderen Karzinomerkrankungen, z.B. beim nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom, Mammakarzinomen etc., eingesetzt. An einem Zervixkarzinom sterben jährlich weltweit rund 500.000 Patientinnen.

70 Prozent der Erkrankungen wären durch die HPV-Impfung verhütbar, der größte Teil der Erkrankungen könnte durch Frühdiagnose (Abstrichuntersuchung) und Chirurgie geheilt werden.

Gute Behandlungsergebnisse lassen sich auch mit dem kleinen Molekül Sorafenib ("Nexavar" von Bayer) bei Schilddrüsenkrebs im fortgeschrittenen Stadium erzielen. Hier waren die bisherigen Behandlungsmöglichkeiten begrenzt. Das Medikament, das Enyzme (Kinasen) hemmt, welche das Wachstum von bösartigen Zellen über eine Signalkette in deren Inneren antreibt, erhöhte den Zeitraum bis zum Fortschreiten der Erkrankung von durchschnittlich 5,8 auf 10,8 Monate. (APA/red, 4.6.2013)