Bukarest - Rumänien will in seiner künftigen Verfassung die Diskriminierung Homosexueller verbieten. Das beschloss am Dienstag ein Sonderausschuss des Parlaments in Bukarest, der eine umfassende Verfassungsreform vorbereitet. Demnach soll der Verfassungsartikel entsprechend ergänzt werden, in dem bisher schon die Diskriminierung nach Geschlecht, Rasse, Volkszugehörigkeit, Konfession oder sozialem Status verboten war. Die Initiative für eine Änderung kam von einem Politiker der in Bukarest zusammen mit den Sozialdemokraten (PSD) regierenden Nationalliberalen Partei (PNL).

Sollte die Verfassungsänderung durchkommen, wäre juristisch der Weg frei für eine Einführung der Homo-Ehe in Rumänien, sagte Remus Cernea, links-grüner Abgeordneter nach Angaben der rumänischen Nachrichtenagentur Mediafax. Erst seit dem Jahr 2001 ist Homosexualität in Rumänien nicht mehr strafbar. Die meisten Rumänen verurteilen Homosexualität. Ultra-religiöse Aktivisten haben in den vergangenen Jahren ihre Propaganda gegen Homosexuelle verstärkt.