Die Leitbörsen in Fernost haben am Mittwoch einheitlich im Minus tendiert. Die seit Tagen zwischen Gewinnen und Verlusten schwankenden asiatischen Börsen haben zur Wochenmitte nachgegeben. Im tiefen Fall ging es erneut insbesondere für den japanischen Leitindex abwärts, wo die Rede von Premierminister Shinzo Abe nicht die notwendigen Impulse geben konnte. Die Märkte seien äußerst nervös, und die Sorge um die weitere Entwicklung der Geldpolitik in den USA habe die Anleger fest im Griff, hieß es von Börsianern.

Der Nikkei-225 Index in Tokio rasselte um 518,89 Zähler oder 3,83 Prozent auf 13.014,87 Punkte nach unten. Der Hang Seng Index in Hongkong sank um 216,28 Zähler (minus 0,97 Prozent) auf 22.069,24 Einheiten. Der Shanghai Composite fiel um moderate 1,49 Punkte oder 0,07 Prozent auf 2.270,93 Punkte und verbuchte damit den fünften Verlusttag in Folge.

Negative Vorzeichen wiesen auch die Märkte in Singapur und Sydney auf. Der FTSE Straits Times Index schloss bei 3.243,43 Zählern mit einem Minus von 47,92 Punkten oder 1,46 Prozent. Der All Ordinaries Index in Sydney sank um 61,5 Zähler oder 1,26 Prozent auf 4.825,20 Einheiten.

Die mit Spannung erwartete Rede des japanischen Premierministers Abe zu den Details seiner Wachstumsstrategie habe den Märkten keinerlei Schwung verleihen können, sagte Stratege Stan Shamu von IG Markets. Abe habe vor allem jene Marktteilnehmer enttäuscht, die sich im Glauben an eine Nikkei-Rally entsprechend positioniert hätten. Nach dem erneuten Absturz im japanischen Leitindex werde es nun aber immer schwerer, nicht dem Reiz zum neuen Einstieg zu erliegen.

Vor allem chinesische Schwerindustrie-Titel und Finanzpapiere gerieten nach einer Abwertung durch die Analysten der BNP Paribas unter Druck. Aber auch für die chinesischen Solarwerte ging es abwärts. Hier belastete die Nachricht von den Strafzöllen der EU für Billig-Solarmodule aus China. Unter den Einzelwerten sanken Sany Heavy, Chinas größter Maschinenbauer, um 1,7 Prozent. Jiangsu Zhongnan Construction Group gaben um rund 5 Prozent nach.

Nach vorläufigen Strafzöllen der EU auf Solarprodukte aus China leitet Peking Dumping-Ermittlungen gegen Wein-Importe aus der EU ein. Damit wurden hingegen die Titel von Weinunternehmen gestützt. Yantai Changyu Wine und Toghua Grape Wine gewannen jeweils mehr als sechs Prozent an Kurswert.

Verkaufsdruck gab es in Tokio vor allem bei exportorientierten Werten zu sehen, nachdem der Yen-Kurs zum US-Dollar zugelegt hatte. Die Titel von Sharp knickten um 7,25 Prozent ein. NGK Insulators sackten um 6,67 Prozent ab. Mitsubishi Motors bremsten um 5,73 Prozent. Sony gaben um 5,03 Prozent nach.

Toyota-Papiere ermäßigten sich um 3,37 Prozent. Der weltgrößte Autobauer ruft erneut weltweit 242.000 Autos in die Werkstätten zurück. Wie der Konzern am Mittwoch bekanntgab, ist davon vor allem der Erfolgs-Hybrid Prius betroffen. Grund seien mögliche Probleme mit den Bremsen. (APA, 5.6.2013)