In Grein sorgten die mobilen Schutzwände für spektakuläre Ansichten.

Foto: Robert Zinterhof
Grafik: DER STANDARD

Wien/Linz - Wie ein Stausee, dessen filigran wirkende Begrenzung die unmittelbar dahinter befindlichen Häuser im Trockenen hält ­- der mobile Hochwasserschutz, der in Grein und anderen Gemeinden an der Donau derzeit auf die Bewährungsprobe gestellt wird, sorgt für spektakuläre Bilder.

Die sichtbaren Teile, also die Stützen und die Querbalken aus Aluminium, sind aber nicht einmal die Hälfte der gesamten Konstruktion, die auf Stahlbeton ruht. Das Fundament ist zwanzig Meter tief verankert und auch horizontal abgesichert. Der Druck des Wassers sollte bis zur vollen Höhe des Schutzes kein Problem sein, auch bei Überschwappen bleiben die Wände stehen. Gefährlich kann aber massives Treibgut wie etwa ein Baumstamm werden.

Die Errichtung derartiger Schutzwände ist europaweit längst ein Millionengeschäft. Seit dem hundertjährlichen Hochwasser von 2002 haben sich zahlreiche Wasserbaufirmen auf die teuren Schutzmaßnahmen spezialisiert. In Österreich errichtete bei vielen Anlagen die Strabag die Betonkonstruktionen, Porr baut Lagerhallen für die bis zu 10.000 Einzelteile einer 800 Meter langen Schutzwand. Die mobilen Wände selbst stammen in Österreich in den meisten Fällen vom deutschen Unternehmen IBS. Die konkrete Umsetzung wird immer von Ziviltechnikern und Architekten in Kooperation mit den Gemeinden geplant.

In Weißenkirchen etwa hat der Hochwasserschutz 27,2 Millionen Euro verschlungen. Allein an der Donau wurden seit 2002 bisher 27 Projekte verwirklicht. Wie berichtet, waren die Arbeiten in Melk gerade im Gange, als die Donauflut die Baustelle lahmlegte. (simo, DER STANDARD, 6.6.2013)